Die Ahr lockt mit ihren unzähligen Sonnenstunden und den vielfältigen Wanderwegen viele Besucher in ihr wildes Tal. Ausschweifende Weinfeste, kleine Straußenwirtschaften und historische Ruinen sorgen für ein Dolce-Vita-Lebensgefühl mitten in „Good Old Germany“.
Durch die hohe Diversität der Landschaft und den Strukturreichtum auf kleinem Raum bietet die wilde kleine Tochter des Rheins, wie die Ahr gerne von Romantikern bezeichnet wird, auch eine Zahl an Lebensräumen für Reptilien, Vögel und andere Tiere.
Denn:
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei ca. 11 Grad Celsius. Die natürlichen Regenbarrieren, die Ardennen und das hohen Venn, sorgen für lediglich 615 Millimeter pro Jahr.
Ahrschleifen und Verengungen sorgen zudem für steile Felswände, die je nach Süd – Nordausrichtung ihr eigenes Mikroklima haben.
Wann ist das Ahrtal für den Naturfreund spannen?
Für den Vogelbeobachter ist sicher das Frühjahr unschlagbar. In den Monaten April bis Juni sind die Temperaturen besonders angenehm, die Sonne noch nicht zu stark, um entlang der felsigen Wanderwege einige Kilometer zu machen. Besonderes Highlight: Die Zippammer hat hier ihr nördlichstes Brutgebiet!
Für Landschaftsfans ist der Herbst ein Highlight: Nicht nur wegen der vielen Weinfeste, sondern besonders wegen der intensiven Rotfärbung der Weinblätter und Eichenwälder.
Tipp:
Bitte achten Sie darauf: Zu bestimmten Zeiten werden die Weinreben teilweise aus der Luft mit einem Hubschrauber gespritzt. Vermeiden Sie, wenn möglich, eine Wanderung durch die Pflanzenschutzmittel-Wolken. Fragen sie ihren Gastwirt zu den Spritzzeiten.
Die ideale Wanderroute
Ja diese Route verbindet das Wesentliche - ein bisschen Strecke, abwechslungsreiche Natur und leckere Pausen!
Wie schön, dass sich das alles rund um die Dörfer Mayschoß-Rech-Dernau & Marienthal finden lässt!
Erstellen Sie sich je nach Laufleistung ihre eigene Route, wenn Sie in diesem Gebiet unterwegs sind:
Einsteigen lässt sich problemlos überall. An Parkplätzen oder sonstiger Wanderinfrastruktur mangelt es hier nicht.
Nördlich der Dörfer verläuft der Rotweinwanderweg durch die Weinberge und südlich der Ahr verläuft der Ahrsteig (etwas sportlicher) durch Wälder und Felder.
Sie finden zwischen Mayschoß und Marienthal interessante und abwechslungsreiche Passagen des Rotweinwanderwegs und des Ahrsteigs, sie kommen am Fluss entlang und auch öfter mal vorbei und passieren auch einige leckere Restaurants und Einkehrmöglichkeiten.
Je nach Ihrer Laufleistung können Sie sich so einen abwechslungsreichen Rundwanderweg erstellen. Von Vorteil ist sicher eine gute Wanderkarte im Maßstab 1:20.000.
Was gibt es also wo zu sehen? Unser Ahrtal-Artencheck:
- die Zippmammer:
Die Zippammer lässt sich an verschiedenen Punkten auf dem Rotweinwanderweg recht gut finden. Mit dem Fernglas und einem aufmerksamen Gehöhr (googlen Sie vorher den Ruf und horchen sie dann danach) empfiehlt es sich Stellen abzusuchen, die über etwas verbuschte Vegetation in mitten der Weinberge verfügen.
Der Ruf der in Deutschland seltenen Ammer ist nicht sehr laut, nur ein leises Zipp. Suchen Sie Holzpfähle ab, auf denen die Ammer nach Konkurrenten Ausschau halten könnte.
Ein guter Ort ist der obere Weg am Südhang der Ahrschleife auf dem Ahrsteig. Dort besetzt die Zippammer ebenso einige Brutgebiete. Die Zippammer wurde zwischen Dernau und Altenahr sowohl auf dem Rotweinwanderweg, als auch auf dem Ahrsteig beobachtet.
Auch die noch seltenere Zaunammer soll hier brüten, wir konnten sie im Ahrtal bis jetzt noch nicht beobachten.
- der Uhu rechts vom Restaurant „bunte Kuh“:
Öfter schon mal brütete ein Uhu in der Felswand rechts der „Bunten Kuh“. Die Felswand befindet sich in einer Rechtskurve (von Dernau aus gesehen).
Achten Sie abends auf den Bettelruf der Jungen. Vom Hotel Sänger lässt sich am Abend entlang der Straße ein kleiner Verdauungsspaziergang vorbei an der Felswand mit einer Exkursion verbinden. Auch westlich von Mayschoß, vor dem Ortseingang, wurde der Uhu schon beobachtet.
- Mauereidechsen
Mauereidechsen leben überall in den Ritzen der Schieferwände des Rotweinwanderwegs. Sie verraten sich oft durch ihr Rascheln und Huschen. Man kann sie gut beobachten, fotografieren und es ist kaum möglich sie zu übersehen. Diese Eidechsen kommen weiter nördlich als das Ahrtal nicht vor.
Achten Sie auch auf:
- Neuntöter: Häufiger zu beobachten bei Altenahr
- Mittelspecht: In den Wäldern des Ahrsteigs zwischen Altenahr und Mayschoß
- Grauspecht: In den Weinreben auf dem Rotweinwanderweg
Am Fluss Ahr direkt findet sich:
- Der Eisvogel
Wir konnten den Eisvogel schon an beiden Brücken der Ahr im Dorf Dernau beobachten, sowie in Mayschoß.
- Die Wasseramsel
Auch die Wasseramsel lässt sich hier und da an der Ahr gut beobachten. Mal beim ausgiebigen Putzen, mal beim Jagen. Flussaufwärts bei Rech ist sie häufiger zu sehen, gut ist es die vielen Brücken zu nutzen um einen guten Blick auf den Fluss zu haben. Achten Sie auf einen braunen bis schwarzen Vogel mit weißer Brust der gerne auf einem kleinen Ansitzfelsen im Gewässer der Ahr steht. Auch bei der Wasseramsel ist es von großem Vorteil, sich vorher den Ruf anzuhören. Zu empfehlen ist dazu auch die Kosmos-Vogel-App für rd. 17,- €.
- Der Flusskrebs
In der Ahr leben auch viele Flusskrebse. Leider auch der Amerikanische Rote Freund, der hier eigentlich wenig zu suchen hat. An verschiedenen Stellen, lässt es sich super schnorcheln und baden in der Ahr. Die Flusskrebse hat man schnell gefunden.
Hotels und Restaurants
Wir können hier keine Unterkunft besonders herausheben, die Küche ist überall wirklich lecker und die Restaurants allesamt bemüht. Die Hotels bieten zumeist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Wir empfehlen in Dernau-Marienthal gerne das Hotel Sänger wegen der guten Lage direkt am Fluss und dem besonderen Charme der Besitzerin und dem sehr schmackhaften Frühstück.