Endlose Sandstrände, wilde und malerische felsige Abschnitte wechseln sich ab mit Naturparks und gemütlichen Beachfront Badedörfchen. Die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica ist bekannt für ihren ganz eigenen Charakter. Sie zieht nicht nur Surfer und Badetouristen in den sonnigen Nordwesten des Landes, auch für den Naturfreund hält der Trockenwald der Halbinsel besondere Ausflüge und Erlebnisse bereit.
Sich ganz einfach zentral unterzubringen und die Region dann mit Tagesausflügen zu erkunden, damit ist es dann aber doch nicht getan. Warum man sich genau überlegen sollte, welcher Teil der Insel bereist werden will und was jede Region bietet, das erfahrt Ihr hier in unserem Bericht.
Die Einteilung der Nicoya Halbinsel
Vorab und ganz wichtig: Es gibt keine guten Verbindungen an der Küste entlang.
Das bedeutet, mit begrenzterer Reisezeit sollte man sich für eine Region auf der Halbinsel entscheiden, denn um vom Süden in den Norden zu reisen, muss man immer durch das Herz der Halbinsel fahren. Wir teilen die Halbinsel für Sie nach Anfahrt und Aktionsradius ein.
Eine sinnvolle Einteilung wäre:
• Der Norden der Halbinsel: Playas del Coco – Brasilito mit der Playa Conchal – Tamarindo mit der Playa Grande
• Die südwestliche Region um Samara und Nosara
• Der Süden der Insel mit Santa Teresa, Montezuma und Tambor
Beste Reisezeit für die Nicoya-Halbinsel?
Immer, denn die Halbinsel ist die „trockenste Region des Regenwaldklimas“ in Costa Rica. Hört sich widersprüchlich an, wie "Regen ohne Regen". Besonders gut und sonnenreich ist der Reisezeitraum Dezember bis April. Gegen Ende April wird es schon mal etwas heißer auf der Halbinsel. In den übrigen Monaten des Jahres ist das Wetter zumeist heiter. Mal ein Schauer, mal Wolken, mal Sonne. Sicher auch mal Tage, wo die Sonnen nur wenig zu sehen ist. Selten Dauerregen. Für Aktivitäten auf dem Land, in den Nationalparks einfach ideal. Am besten stylst du deine Tage nicht komplett durch, sondern entscheidest je nach Wetterkondition.
Vegetation, Flora und Fauna der Insel
Die Nicoya-Halbinsel ist Trockenwaldregion. Üppige und originale Regenwälder findet man eher nicht. Am südlichsten Zipfel der Insel findet sich ein streifen Saisonregenwald, der bei Anfahrt über die Fähre prächtig grün erscheint. Jedoch dominiert auf dem Rest der Insel der Trockenwald. Blühende Trompetenbäume und Flammenbäume leben neben Agaven und Ohrenfruchtbäumen (Guanacastebaum). Eine spezielle und spannende Vegetation!
Tierische Bewohner sind neben den unzähligen Schildkröten, die die Nicoya-Halbinsel für die Eiablage nuten, die vielen schwarzen Leguane, Spitzkrokodile, Nasenbären, Gürteltiere und Brüllaffen. Die Vogelwelt wartet mit vielen Arten auf, die sich an den Lebensraum Trockenwald und Savannenlandschaften angepasst haben. Zum Beispiel findet der Ornithologe nur hier den Schwarzkopftrogon, den Brauenmotmot, den Hoffmannsspecht, den Elfenbeinsittich, die Weißstirnamazone oder die Stahlgrüne Amazilie (eine Kolibriart).
Der Norden:
Die von uns als „Der Norden“ eingeteilte Region beherbergt interessante Strände und Örtchen:
Playas del Coco, Playa Flamingo, Brasilito mit der Playa Conchal, Playa Grande, Tamarindo
In diesen Orten stehen der Badetourismus incl. Tauchen und die Fun-Sportarten wie Surfen, Kiten und Angeln im Vordergrund. Gut erschlossen gibt sich die Gegend und so finden sich hier auch große Resorts für den Strandurlauber.
Die Nähe zum Flughafen von Liberia, der hauptsächlich von amerikanischen Fluglinien genutzt wird, macht die Anfahrt für einen kurzen Badeaufenthalt attraktiv.
Hier hat sich somit ein Badeurlaub-Tourismus etabliert, der einen Strandaufenthalt eben angenehm macht. Ein Badetourismus, der dem auf den Kanarischen Inseln oder der Dom-rep vielleicht nahekommt.
Für Surfer ist noch das Dörfchen Tamarindo speziell herauszustellen.
Für uns Naturfreunde empfehlen wir das Dörfchen Brasilito als zentrale Unterbringung. Das Dorf ist recht ruhig und authentisch, der Strand ist endlos lang und gut zum Baden. Außerdem ist die Lage zentral und somit sind von hier aus folgende Ausflüge zu empfehlen:
Aktivitäten für uns Naturfreunde
- Die Playa Conchal mit der Schildkrötenbeoachtung
- Die Höhlen des Barra Honda Nationalparkes und sein Trockenwald mit Wanderwegen
- Der Vulkan Tenorio Nationalpark mit dem blauen Rio Celeste
- Der Rincon de la Vieja Nationalpark mit seinen vulkanischen Aktivitäten im Bergregenwald
- Eine Bootstour auf dem Rio Tempisque ab Puerto Humo mit Besuch des Palo Verde Nationalpark
- Die Safaritouren von der Rancho Humo Estancia aus
Anreise:
Den Norden erreicht man am besten von Liberia aus über die Ruta 21.
Der Süden
Santa Teresa, Montezuma und Tambor
Eine feuchtere Region mit Saisonregenwald. Er zieht sich entlang der Südküste und weist aber dennoch eine gewisse Trockenzeit von drei Monaten auf. Im Gegensatz zum Trockenwald ist er aber auch ganzjährig grün. Die Dörfchen sind nur über zum Teil schlechte Schotterpisten erreichbar und so ist der Aktionsradius der Tagesausflüge doch begrenzt. Der „Massentourismus“ ist hier nur von Weihnachten bis Ostern spürbar. Sonst wirkt die Region sehr beschaulich und ruhig. Bettenburgen gibt es nicht und auch keinen Pauschaltourismus. Dennoch bieten sich auch hier für Nachtschwärmer, Wassersportler und Surfer auch gute Gelegenheiten.
Aktivitäten für uns Naturfreunde
- Die Bioluminiszenz-Bootstour bei Nacht vom Refugio Curu aus
- Wanderungen im Refugio Curu selbst
- Bootstouren an der Küste und in der Mündung des Rio Tempisque
- Das Reservat Cabo Blanco mit seinen Hellroten Aras und vielen Affen
Anreise
Über Puntarenas mit der Fähre oder über die Brücke La Amistadt de Taiwan weiter im Norden. Die Fähre verkehrt mehrmals am Tage, nimmt auch Autos mit und die Überfahrt dauert ca. 1,5 Stunden. Wunderschön, mit lauter Musik und kühlem Imperial auf dem Oberdeck. Keine Reservierungen, keine Tickets vorab: In die Schlange stellen, Ticket vor Ort kaufen und warten was passiert. Wenn nicht gerade Wochenende, Weihnachten und Ostern auf einen Tag fällt, dann kommt man am selben Tag immer über den Teich. Und man steht beim Warten immer in der Nähe eines Büdchens am Ufer – es gibt Schlimmeres.
Der Südwesten
Samara und Nosara
Typischer Trockenwald prägt diese Region.
Aktivitäten für uns Naturfreunde
- Der Nationalpark Barra Honda mit seinen Höhlen und Karstgebirge
- Die Schildkrötenstrände um Ostional nördlich von Nosara
- Das private Schutzgebiet des Hotels Lagarta Lodge in Nosara (Wanderwege und Bootstouren)
- Das Schildkrötenprojekt in der Playa Buenavista 1. Bucht nordwestlich von Samara
- Der weiße Strand von Playa Barrigona 2. Bucht nordwestlichlich von Samara
Anreise
Zum einen mit der Fähre und Schuss Abenteuer wie oben beschrieben. Zum anderen über die Brücke ebenfalls wie oben erwähnt. Dann über gute Asphaltstraßen über die Halbinselhauptstadt Nicoya bis nach Samara. Zeitliche Orientierung: Von San Jose aus rund 5 Stunden Fahrt.