Eine Fotoreise ist Costa Rica ist sicher ein Traum eines jeden Hobbyfotografen. Egal, ob es „auf“ Vögel, Pflanzen, Insekten, Affen oder Landschaften geht.
Ich bin kein gelernter Fotograf, aber hoffe doch als engagierter „Vogelknipser“ und Reiseleiter von Naturreisen und Ornithologischen Reisen nach 25 Jahren zu verstehen, was Fotografen erwarten und sie erwartet.
So gibt`s hier keine fotowissenschaftlichen Tipps, sondern ganz praktische Dinge zur Vorbereitung einer Reise mit Kamera durch Costa Rica.
Zur Vereinfachung beantworte ich nachfolgend häufig gestellte Fragen von Reiseinteressenten:
Welche Jahreszeit, welcher Monat ist geeignet für eine Fotoreise Costa Rica?
Die Monate Dezember bis April sind im Nordwesten (Guanacaste) und dem westlichen Zentraltal die trockensten Monate und damit das beste Licht zu erwarten. Aber denken sie daran, auch bei bedecktem Himmel steht in den zentralen Tropen ein Vielfaches an Licht zur Verfügung. Somit kein Vergleich mit der „Dunkelkammer Mitteleuropa“. Im Januar bis März ist es auch im Bereich des Süd- und Zentralpazifiks am besten und es regnet wenig. Ja und das Eine ist das Licht, das Andere dann der Schutz der wertvollen Ausrüstung gegen Regen.
Welche Ausrüstung brauche ich für eine Fotoreise durch Costa Rica?
Je kompakter und wasserdichter, desto besser. Aber das ist ja Wunschgedanke. Eine bestmögliche Ausrüstung, um Vögel und Tiere abzulichten, benötigt ein Trägerteam. Zu bewundern sind solche Teams dann zuweilen in den Speziallodges, in denen angefüttert wird und wo man einem Platz auf der Beobachtungsterrasse vorbuchen und reservieren kann. Kompromiss ist somit wohl ein Objektiv der Größe 150 – 600 mm oder vergleichbar. So geht auch eben noch viel aus der Hand und ohne Stativ. Ein Stativ würde ich eher als unnötigen Ballast bezeichnen, denn wenn man sich zu Fuß auf Waldwegen befindet oder von Ort zu Ort reist, ist es meist sperrig. Dann sind die Entfernungen im Wald doch überschaubar und die Objekte, wie Vögel, oft unstet. Ein Stativ ist etwas für Pflanzen-, Landschafts- und Insektenfotografen, die sich aber nicht viel bewegen möchten.
Zu dem Tele kommt man bei den zuletzt genannten Disziplinen also ja auch nicht um ein weiteres Objektiv herum. Das macht dann eine Ausrüstung mit Spiegelreflex und Objektiven schon ganz schön umfangreich.
Alternative sind schon die neueren kompakteren Bridgekameras oder Systemkameras. Sie können sehr viel und die Qualität muss nicht schlechter sein. Teure High-End Modelle bieten sogar einen gewissen Wasserschutz.
Eine Überlegung ist auch immer: Je kleiner und flexibler die Ausrüstung, desto schneller habe ich sie auch zur Hand, wenn eine Echse den Weg quert. So hat wohl jeder Fotograf auch schon die ergänzenden Vorteile seines Smartphones kennengelernt.
Weitere Überlegung ist auch Transport und Unterbringung der Ausrüstung. Eine Fototasche kann man, wenn sie noch überschaubare Größe hat, überall mit hinnehmen. Ins Hotelzimmer und Restaurant. Gut, jeder Langfinger weiß, darin stecken bis zu einigen Tausend Euro. In den Safe bekommt man dieses Material nicht hinein und der Schutz eines Kastens von 49,50 € ist auch ziemlich lächerlich. Es ist somit wichtig, in welchen Etablissements man wohnt und wie dort die „Stimmung“ ist.
Wem die Ergebnisse, also die Fotos wichtiger sind als das Material, der nimmt zumindest die Karten oder Speichermedien überall mit hin oder schickt sie bei gutem Netz in die Cloud.
Was muss man speziell im Regenwald bei der Fotografie beachten?
Auf einer Fotoreise durch Costa Rica kommt man unweigerlich auch in den Regenwald. Ist es ein hoher Primärwald, dann sind die Lichtverhältnisse am Boden recht bescheiden. Zum Teil dringt weniger als 1% bis hier vor. Die Überlegung ist also, ob ich für Insekten oder Pflanzen hier ein Blitz gebrauchen möchte. Bei Tieren mit einer Netzhaut würde ich es eher ablehnen, zum Schutz.
Das Beschlagen ist auch oft ein Problem. Wenn ich meine Ausrüstung kalt in der Nacht oder im Auto mit Klimaanlange gelagert habe, kommt es eben zu Niederschlag auf den Linsen. Nicht nur aus Klimagründen sollten sie also weitgehend auf Klimaanlagen verzichten.
Hauptproblem ist aber der Regen. Viel können die Durchschnittskameras nicht vertragen. Und so gebe ich den als Reiseleiter unserer eigenen Touren immer den Tipp, ganz einfache große Müllsäcke für den „Regenfall“ mitzunehmen. Sie sind leicht und kompakt und können das Material retten. Eine Abdeckung eines Rucksacks oder ein Schirm oder auch ein Poncho sind nicht immer ausreichen. Wenn wir als Personen bei 25 Grad eine Dusche abbekommen, bringt uns das nicht um. Aber die Kamera.
Wie kann ich meine Geräte laden und Bilder speichern auf einer Fotoreise in Costa Rica?
In den Hotelzimmern gibt es nicht immer genügend Steckdosen. Ja durchaus gibt es auch Regenwaldlodges noch ganz ohne Strom, aber dort würden wir sie nicht hinschicken. Costa Ricas Netz bietet 110 Volt. Das ist für neue Ladegeräte kein Problem, sie schalten automatisch um. Die Verbindung zur Steckdose bekommt man mit einem Flachsteckeradapter hin. Es gibt im „Freizeit-Überlebenshandel“ große, schwere, teure Steckeradapter. Kleine, kompakte, billige Stecker in Costa Riva fast in jedem Supermarkt. Zu empfehlen ist auch eine dreifach oder fünffach Steckerleiste. Es möchte ja auch das Smartphone, Pad und der Rasierer etwas Strom abbekommen. Denken sie aber immer daran, wenn sie meinen, jetzt hat das Ladegerät Spannung, zu prüfen, ob es wirklich lädt. Denn durch die Adapter und die miese Qualität der Steckdosen ist Costa Rica muss man die Stecker schon mal etwas hin- und her manipulieren.
Speichern sie ihre Bilder auf SD-Karten. Sie sind schon relativ unempfindlich, auch gegen Feuchtigkeit. Oder laden sie sie bei gutem Netz in ihre Cloud. Zumindest die vielleicht schon vorsortierten „Best-Shots“. Reisen sie mit einem Laptop, dann könnten sie natürlich auch hier die Bilder zusätzlich sichern. Wenn nötig auf einer kleinen externen Festplatte?
Ein kleiner Tipp noch zu den tragbaren Computern: Geräte ohne Gebläse ziehen weniger Luftfeuchte in sich hinein. Sind so schon nicht so leistungsfähig, aber bekommen wegen der Feuchte nicht so schnell Probleme.
Wie organisiere ich eine Fotoreise in Costa Rica? Was sind die besten Orte?
Gut geeignet sind auch wegen der schon oben genannten Punkte Hotels und Lodges mit eigenem Naturgelände und vielleicht eigenen Schutzgebieten und Trails. Eine gewisse Hotelkategorie sollte man wegen Lagerung, Sicherung und Auflademöglichkeit auch nicht unterschreiten. Toll für Vogelfotografen sind Orte, wo angefüttert wird. Geschieht dies mit Früchten aus der Region, finde ich es auch in Hinblick auf Vogelschutz vollkommen ok. Kolibrifeeder mit Zuckerwasser betrachte ich als grenzwertig. Wenn sie aber nicht inflationär verwendet werden, und sich dadurch aggressives Verhalten sichtbar steigert, dann schaden sie bestimmt nicht.
Ein Bild mit diesem Kunststoffgebilde, also dem Kolibrifutterautomaten, ist ja auch nicht unbedingt das Ziel eines Fotografen. An der echten Blüte zum Schuss zu kommen, aber auch eine kleine Herausforderung.
Jeder Tierfreund und Vogelfreund weiß, dass Fotos an Nestern und mit Jungtieren mit ganz besonderer Vorsicht anzufertigen sind. Eine Beeinträchtigung sollte nie stattfinden. Passen sie immer mit ihrem Ehrgeiz auf, gute Bilder schießen zu wollen.
Jetzt habe ich gute Hotels und gutes Wetter und ein gutes Land. Aber wie finde ich die Objekte? Unsere Kleingruppenreisen sind keine ausgesprochenen Fotoreisen, aber führen sie genau dorthin, wo sie dann auch in Ruhe fotografieren können. Mit zwei Reiseleitern und nur 4-6 Teilnehmern sind sie gut betreut. Fragen sie uns auch gerne nach speziell für sie ausgearbeitete Fotoreisen auf der Basis: Selbstfahrerreise mit WhatsApp-Support.