Stell dir vor du sitzt am wilden Fluss, trinkst eine kühle Limonade in der Sonne und genießt die Szenerie und plötzlich rennt jemand mit erhobenen Körper aufrecht über die Wasseroberfläche?!

Oder du spazierst durch den unendlichen grünen tropischen Regenwald und plötzlich bekommst du die rote Fahne?!
Liegestütze-Macher und Kopfnicker überall um dich herum?! ...
...Dann bist du sicher in Costa Rica und erlebst die faszinierende Welt der Leguane und deren Verwandten.
In unserem ersten Teil zum Thema Echsen stellen wir Ihnen die Leguanartigen in Costa Rica vor. Freuen Sie sich auf Infos über ihr Verhalten, Besonderheiten, Vorkommen und Häufigkeiten zu Grünen Leguan, Buntleguan, Schwarzleguan, Basilisk, Helmleguan, Saumfingerechse.
1. Grüner Leguan (Iguanidea)
In Costa Rica vorkommende Arten: 1
Grüner Leguan (Iguana Iguana) span. Iguana verde
Der einzige Vertreter (nach jetzigem Stand der Systematik) in Costa Rica vorkommende Iguana ist der Grüne Leguan.


Er lebt gerne in den Wäldern des Tieflandregenwaldes, bevorzugt an den Ufern von Gewässern und dort auf Bäumen. Die erwachsenen Tiere gerne oben in den Wipfeln, wo sich auch sonnen können. Jungtiere findet man oft auch in Sträuchern. Sie ernähren sich fast ausschließlich von vegetarischer Kost, Blättern und Früchten.
Der grüne Leguan ist ein soziales Wesen und lebt gerne im Harem, einige Weibchen mit einem dominanten territorialen Männchen. Er ist besonders schön und groß, vor allem in der Trockenzeit, wenn die Weibchen bald die Eier ablegen werden. Leguane graben dazu eine tiefe Höhle in die Erde und legen je nach Größe des Weibchens 20 – 60 Eier, die zum Beginn der Regenzeit, wenn die Blätter schön grün und saftig sind schlüpfen werden.
Der Grüne Legunan ist leicht zu bestimmen und zu erkennen: Er ist die größte in Costa Rica vorkommende Echsenart und wird bis zu 2 Meter lang. Sie besitzen einen Rückenkamm der sich vom Kopf bis zum Schwanz zieht. Die Färbung variiert von grün, bräunlich-gräulich zu leuchtendem Orange, trotz des Namen Grüner Leguan. Das Männchen besitzt auch noch einen großen „Kehlsack“ die sogenannte Kehlwamme und große Schuppenplatten an den Backen.
Vorkommen: häufig, wir sehen ihn auf jeder Reise mehrfach!
Besonderheiten: Der Grüne Leguan stürzt sich bei Bedrohung vom Baum bevorzugt ins Wasser, auch auf den Erdboden. Dabei kommt es zu einem lauten Knall, denn beim Aufprall sind seine Lungen mit Luft gefüllt. Auch ist er ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher.
Sein „Nicken“ ist eine Drohung.
In Costa Rica werden in einigen Regionen periodische Massensterben der Grünen Leguane beobachtet.
2. Schwarzleguane (Ctenosaura)
In Costa Rica vorkommende Arten: 2
Schwarzleguane können, je nach Art, zwischen 25 – 130 cm erreichen.


Geschlechtsreif werden Schwarzleguane mit 2 bis 3 Jahren.
- Fünfkiel-Schwarzleguan (Ctenosaura quinquecarinata) span. Garrobor menor
Eine der kleineren Schwarzleguanarten, die auf Bäume klettern und sich dort bei Gefahr in Höhlen verstecken. Ihre Schwänze sind „dornig“.
Vorkommen: Nur im Südwesten in der Region Guanacaste im Trockenwaldbereich.
Besonderheit: Lassen Sie Ihren stacheligen Schwanz aus Höhlen heraushängen, um den Eingang zu blockieren.
- Gemeiner Schwarzleguan (Ctenosaura similis) span. Garrobo comun
Der Gemeine Schwarzleguan ist ein großer Brocken, der bis zu 1,3 Meterr erreicht. Er lebt als Jugendlicher auf dem Boden und ernährt sich von allem was er so bekommen kann. Im sehr jungen Alter sind die schwarzen Leguane grün mit grauem Schwanz. Männchen lassen sich von den Weibchen am besten durch den längeren Kamm unterscheiden.
Vorkommen: Entlang der ganzen pazifischen Küste Costa Ricas und im Süden der karibischen Seite. Der gemeine Schwarzleguan ist sehr häufig und wir sehen die beeindruckend Tiere mehrmals auf einer Rundreise.
3. Buntleguan
In Costa Rica Vorkommende Arten: 1
Neotropical Chameleon oder Canopy Lizard (Polychrus gutturosus) span. Lagartija del dosel
Der Canopy Lizard oder Neotropical Chameleon ist in Costa Rica auch der einzige Vertreter der Buntleguane. Eigentlich ist er näher mit dem Anolis verwandt, als mit dem Chamäleon. Aber sein seltsames Aussehen und seine Fähigkeit die Farbe je nach Laune vom Grün ins Braun zu wechseln, sowie seine langsamen Bewegungen haben ihm wohl den Namen eingebracht. Auch kann der Leguanartige seine Augen unabhängig voneinander in den Augenhöhlen rollen.
Er lebt oben in den Baumkronen und ist sehr schwer zu beobachten. Deshalb ist auch nicht allzuviel von ihm bekannt.
Vermutlich ernähren sich die Canopy Lizard hautsächlich von Insekten.
Vorkommen: Im Süden der pazifischen Seite und entlang der ganzen atlantischen Seite. Wir haben den Canopy Lizard noch nie gesehen.
Besonderheiten: Der Canopy Lizard reagiert auf Störung durch den Menschen sehr aggressiv. Mit "Aufplustern" und offenem Mund versucht er zu beißen.
4. Basilisken (Basiliscus)
In Costa Rica vorkommende Arten: 3
Basilisken sind mit Ihren Kopf- und Rückensegeln sicher eine der eindrucksvollsten Echsen.


Die 3 Arten der Basilisken unterscheiden sich in der Form ihres Kopfsegels und in ihrer Zeichnung.
- Helmbasilisk (basilicus basiliscus) span. Basilisco comun : Grundfarbe variabel von hell bis dunkel braun mit durchgehendem Längsstreifen an der Körperseite.
Vorkommen: An der gesamten westlichen Seite von Nord nach Süd. - Stirnlappenbasilisk (Basiliscus plumifrons) span.Basilisco esmeralda: Grundfarbe grün mit tollen blauen/smaragdgrünen Breichen. Gelblich bis bläulich gesprenkelt
Vorkommen: An der westlichen Seite ab Jaco bis in den Süden. Im Osten und in der ganzen karibischen Tiefebene verbreitet. - Streifenbasilisk (Basiliscus vittatus) span. Basilisco cafe: Grundfarbe hellbraun bis graubraun mit 2 Streifen auf dem Rücken
Vorkommen: an der gesamten Ostseite Costa Ricas.
Häufigkeit: Wir sehen mehrere verschiedene Arten häufiger auf jeder Rundreise.
Besonderheiten: Die drachenähnlichen Gestalten werden auch "Jesus Christus Echsen" genannt, denn Sie haben die Fähigkeit durch ihre breiten häutigen Zehensäume, die Luftpolster bilden, schneller Schrittfrequenz und mit ihrem schweren Schwanz mit ca. 10 - 12km/h über die Wasseroberfläche zu rennen.
Helmleguane (Corytophanes)
In Costa Rica vorkommende Arten: 1
Helmleguan (Corytophanes cristatus) span. Perro zompopo
Helmleguane gehören zur Verwandtschaft der Helmbasiliksken.

Der Leguanartige kann die Farbe wechseln und lebt auf Bäumen. Er jagt Insekten von seinem Ansitz und ist insgesamt ein sehr ruhiger Geselle.
Vorkommen: An der gesamten Ostseite und im Südwesten des Landes. Wir sehen den Helmleguan ungefähr auf jeder 3. Reise.
Besonderheiten: Die Helmleguane können bewachsen: Es sammeln sich bei längerem Verharren Pflanzensamen auf seinem Schuppenpanzer, die zu einem leichten Bewuchs führen können.
Stachelschuppenleguane (Sceloporus)
In Costa Rica vorkommend: 3 Arten
Diese Echsenarten sind tagaktive, mittelgroße Leguanartige, die durch ihr recht schuppiges Kleid auffallen.

- Malachit Stachelleguan (Sceloporus malachiticus) span. Lagartija espinosa malaquita: Der Leguan kommt von 600 – 3800 Metern über NN vor. Dabei ist auffällig, das je höher der Leguan von der Meereshöhe her lebt, desto näher wohnt er am Boden. Während der Malachit-Stachlelleguan in den tieferen Lagen auf Hausdächern, Zaunpfählen und Bäumen lebt, findet man die Echse in den Bergen auf moosigen Felsen und Natursteinen. Er nutzt auch die Sonneneinstrahlung in der Höhe optimal aus, indem er sich an windgeschützten Stellen sonnt und seine Schuppenfärbung dunkel tönt. Vorkommen: Immer über 600 Metern Höhe und eher an der karibischen Seite. Wir sehen ihn häufig.
- Sceloporus squamosus span. "Lagartija espinosa de Bocourt" lebt im Trockenwald von Costa Rica und ist überwiegend bräunlich und ehr unscheinbar.
- Pinkbauch Stachelleguan (Sceloporus variabilis olloporus) span. "Lagartija espinosa de panza rosada" Kleine Art die im trocknen Westen des Landes beheimatet ist.
Saumfingerechsen (Anolis) span. Anolis
Die Saumfingerechsen sind immer noch in der taxonomischen Erfassung und bilden die artenreichste Echsengattung mit über 400 erfassten Arten.

Die Männchen der meisten Anolis-Arten besitzen eine bunte Kehlfahne, die sich durch das Zungenbein aufstellen lässt. Die bunte Fahne wird eingesetzt zur Werbung um Weibchen und um Rivalen zu beeindrucken.
In Costa Rica gibt es ca. 35 Arten die auch unterschiedliche Kehlfahnenfarben besitzen. Sie sind territorial und ernähren sich überwiegend von Wirbelosen.
Vorkommen: Anolen gibt es überall und wir treffen immer mehrere Arten auf unseren Rundreisen.