Reisetipps / Costa Rica

Reisesicherheit in Costa Rica

Eine persönliche Einschätzung und Meinung
22. Juli 2021

Mittelamerika

Costa Rica

Reisesicherheit in Costa Rica

Seit fast 30 Jahren bin ich in Costa Rica unterwegs. Zunächst immer privat, dann ab 2000 als selbständiger Reiseleiter und Veranstalter. In den letzten 10-12 Jahren habe ich in jedem Jahr rund 6 Monate im Land verbracht. Die übrige Zeit lebe ich an verschiedenen Orten in Europa, zum Teil am Niederrhein, zum Teil in der Nähe der Orte, an denen wir auch noch weitere Rundreisen leiten, wie in Spanien. Neuerdings nennt man Typen wie mich neudeutsch "Digtal Nomad-Digitaler Nomade".

Technik ist sperrig 

 

Verhaltensregeln für Costa Rica Reisende?

Ich möchte hier keine allgemeingültigen Besserwisser-verhaltensmassregeln herunterleiern. Unsere Reisenden sind heute sehr wohl selbst in der Lage zu verstehen, dass eine Geldbörse nicht in das hintere äußere Fach eines Rucksackes gehört und schon gar nicht auf den Tisch eines Cafés. Dass man nicht mit fetten Bargeldbündeln in der Öffentlichkeit herumwedelt oder sich mit Luxusgegenständen wie teuren Schmuck oder Uhren behängt. Touristen wissen heute, dass man in Ländern wie Costa Rica, aber auch Italien, Spanien oder Niederlande in großen Städten, am Strand, in Clubs und Bars besondere Maßnahmen beachtet. 

Ich möchte hier auch nicht besonders erwähnen, dass Autoaufbrüche und Taschendiebstähle halt vorkommen. Wie in Hamburg, Berlin oder Wien. 

Diese Dinge sind zu Genüge dargestellt und mitgeteilt. 

 

Aber warum kommt es überhaupt zu Kriminalität in diesen Ländern? So wähnt sich doch der Naturtourist gerade in Costa Rica im Tropenparadies angekommen: „Pura Vida“ allenorten,  perfektes Wetter (Klima) und die freundlichen Ticos. 

Costa Rica ist kein armes Land, aber eben auch nicht reich. Zumindest nicht finanziell, wohl aber an Naturschätzen und guter Laune. Die Wirtschaftsdaten liegen auf dem Level, wie so einige EU-Mitglieder im Süden und Osten der Gemeinschaft. Das Sozialsystem ist für Lateinamerika vorbildlich, keiner muss hungern. 

Aber es gibt Menschen, die haben weniger als andere und möchten das ändern. Unsere Konsumgesellschaft sagt ja genau, was man sich alles wünschen muss. Daher wecken sogenannte „Millionarios“ aus Europa die Begierde von Langfingern. 

Da auch „Urlaubmachen“ ein Luxuskonsum ist, sieht man in der Bevölkerung Costa Ricas diese „Robinhood-Handhabe“ auch nicht nur als Kriminalität an, sondern zum Teil nur als Kavaliersdelikt. Aber immer möchte ich dabei versichern, das ist genauso, wie auch in der überwiegenden Zahl der Länder auf dieser Erde. Und es sollte auch keine Entschuldigung für diese Praxis sein. Wer sich aufschwingt, Gerechtigkeit und Eigentumsverteilung ohne Richter und Regierung zu regulieren, verdient keine Achtung.

Süßes oder Saures? 

 

Die Reisepraxis in Punkto Sicherheit in Costa Rica

Wie sieht nun die Praxis aus? Wie müssen sich noch nicht im Land gewesene den Urlaub in Punkto Reisesicherheit vorstellen?

Ich antworte darauf: Wie in Südeuropa. 

Es gibt wohl mehrere Abstufungen, was das Risiko betrifft. Rucksackreisende, die mit öffentlichen Bussen fahren und schmalem Budget in einfachen Herbergen wohnen, leben so in der oberen Kategorie. Mietwagenreisende stehen sich da wesentlich sicherer. Noch „behüteter“ ist der Tourist auf Gruppenreisen. Gerade wenn diese Gruppen sehr klein sind. Nicht zuletzt aus diesem Grunde bevorzugen wir selbst die Gruppenstärken von 4-6 Reisegästen. Noch sicherer sind Privatführungen mit erfahrenen Guides und Fahrern. 

Um dieses „Kriminalitätsgerede“ aber noch mal in das richtige Licht zu rücken: Fast alle Costa Rica Reisenden in den Jahren unseres Wirkens sind „heil“ nach Europa zurückgekehrt. Natürlich sind Diebstähle geschehen; ein Koffer, eine Handtasche, eine Geldbörse. Das war übel und hat die Laune getrübt. Aber die Reisen gingen jeweils weiter, der letztendliche Schaden war unangenehm, ärgerlich, aber verkraftbar. Für die 98 % der Gäste ist somit Costa Rica ein absolut sicheres Land, wenn man sie fragt. 

Alle der oben genannten drei Vorkommnisse waren in der Nachschau vermeidbar. Wir  (ich) waren an diesen Punkten, in diesen Situationen, einfach zu nachlässig gewesen. 

Die Geldbörse hatte in einer Rucksackaußentasche gesteckt und war auf einem Wochenmarkt entwendet (oder herausgefallen?) worden. 

Die Handtasche war in einem Restaurant, trotz meiner ausdrücklichen Warnung, über die Stuhllehne gehängt worden und nach dem Essen einfach „weg“. 

Der Koffer ging eindeutig auf meine Kappe: Ich hatte den Bus noch mit Gepäck beim Begrüßungsdrink an der relativ nahen Rezeption und auf wohlbekanntem Terrain nicht verschlossen.  

Drei Delikte in dreißig Jahren und in den letzten 10 Jahren nichts mehr; .... ich finde das keine so schlechte Bilanz. Das schaffen auch Einzeltouristen alleine in ihrer Reisekarriere!

Wertgegenstände Kat.1 immer am "Mann" 

 

So machen sie es noch besser!

Was können sie somit noch tun, wenn sie ihre Reisesicherheit in Costa Rica erhöhen möchten?

Seien sie stur und penetrant, ja kleinkariert. Lassen sie niemals Gepäck im Auto, schon gar nicht die Wertsachen der Kategorie Eins (Kreditkarten, Ausweise, Mobiltelefon mit wichtigen Daten wie Flugtickets, Passwörtern etc.). Lassen sie die Kategorie Eins niemals auf dem Zimmer oder im Safe. Sie gehören immer an „Frau“ oder am „Mann“. Ein Hüftgurt, eine schlanke Bauchtasche ist da erste Wahl. Nehmen sie in belebten Hotels und wenn sie alleine im Zimmer sind, diesen Gurt auch mit in den Duschraum und in der Nacht mit an das Kopfende neben dem Bett. Das klingt übervorsichtig, aber führt dann eben zumeist zu keinen Verlusten, wenn man sich das angewöhnt. 

Das übrige Gepäck, also Klamotten und Jacke wie Schuhe stellen ja streng genommen keine Werte da. Wenn es da mal zum Verlust kommt, ist das Wort „Diebstahl“ schnell ausgesprochen. Zumeist ist das gute Stück aber irgendwo liegengeblieben. Wie schon oben erwähnt, ist auch in Costa Rica ein Wanderschuh oder Schaltuch kein bevorzugtes Ziel von Dieben. 

Was aber hier noch Erwähnung verdient, ist die Reisesicherheit für die Technik. Gerade als Vogelbeobachter und Fotografen sind wir da zumeist gut „equipped“ und daher etwas gefährdet. So kommen mit Kamera, Fernglas und Laptop schnell Werte von 5000 € und deutlich mehr zustande. Diese Gegenstände sind zum Glück und wegen der nicht so einfachen „Versilberung“ nicht so ganz beliebt, wie das Bargeld oder auch Kreditkarten. Aber eben auch deutlich größer und unhandlicher. Sie passen nicht in den Safe (die zumeist ohnehin die Bezeichnung nicht verdienen), sondern müssen einfach mal im Hotelzimmer stehen. Es bleibt somit nur zu akzeptieren, dass es mal zu einem Verlust kommen könnte. Wie natürlich auch ein Unfall einer Kamera mit Wasser oder Sturz eine Gefahr ist. Es sind einfach Gegenstände, deren Verlust man im Notfall verkraften sollte. Eine Speicherkarte oder auch die Datensicherung könnte ja mit in den Hüftgurt...

Im Dorf ist es entspannt! 

 

Mein Resümee ist, dass ein gewisses Risiko mitschwingt. Vollkasko reisen, das geht nicht. Wer das möchte, muss sich Zuhause einschließen. 

Aber die Gefahr ist überschaubar und zumeist auch vorhersehbar. Es liegt auch an der Disziplin des Reisegastes und an der Art zu reisen. Möchten sie mehr Verantwortung teilen, so schließen sie sich einfach einer kleinen Gruppe an. 

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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