

1. Die Auswahl des Reiselandes
Um ferne und exotische Reiseziele zu besuchen, sollte man nicht zu ehrgeizig werden. Also seine Wünsche nach Exklusivität nicht den Sicherheitsbedenken unterordnen.
Es gibt Reiseziele, die sind für reiseerfahrene Abenteuernaturen in jüngeren Jahren recht gut geeignet. Es gibt Reiseziele, da ist es einfach besser, die Sprache zu beherrschen.
Eine recht gute Methode der Beurteilung eines Reiselandes ist sicherlich zunächst das Durchschnitts-Bevölkerungseinkommen zur Rate zu ziehen. Wenn der Unterschied zwischen Tourist und dem Dienstleister von touristischen Leistungen im Land zu groß ist, oder zwischen der Bevölkerung und dem Reisenden, ist es in fast allen Ländern so, dass die Kriminalität höher ist. Kriminalitätsstatistiken taugen meistens nicht viel, weil sie oft politisch gewollt sehr gefärbt sind.


Schauen Sie also, dass sie nicht zu armen Ländern unterwegs sind. Der Anreiz, im Lande dann mit seinem Geld die „Puppen tanzen zu lassen“ ist natürlich groß. Gehen Sie aber davon aus, wenn das Wohlstandsgefüge im Land ähnlich wie in Europa ist, reisen Sie sicherer.
Es ist doch immer sehr fraglich, mit welchen Gefühlen manche Reisende in Ländern unterwegs sind, wo sie das blanke Elend auf der Straße sehen müssen. Oder die Frauen als Müllsäcke verkleidet 5 m hinter ihren Männern gehen.
2. Vermeiden Sie den reichen Touristen zu zeigen
Tragen Sie ordentliche Kleidung, aber keine teuren Klamotten. In vielen Ländern ist es nicht angesagt, mit Löchern in den T-Shirts und den Hosen herumzulaufen, denn man geht davon aus: Wer sich einen Flug leisten kann, kann sich auch ein T-Shirt leisten. Teure Designermode, teure Markenprodukte sind aber nicht unbedingt angesagt.
Gerade Schuhe werden in vielen Ländern intensiv betrachtet: Gepflegtes und ordentliches Schuhwerk erzeugt kein Aufsehen.
Tragen Sie keinen teuren Schmuck oder Luxusuhren. Vermeiden Sie übertrieben hohe Trinkgelder und das zeigen von großen Bargeldsummen.
3. Passen Sie sich etwas an und treten Sie wie die Einheimischen auf
Es gibt immer noch viele Regionen, in denen es in der Stadt angemessen ist, lange Kleidung zu tragen. Schauen Sie, wie sich die Einheimischen bewegen. Je weniger sie als typischer Tourist erkannt werden, desto weniger geraten sie in den Fokus eines Lang Fingers. Reisegäste, die in der zivilisierten Hauptstadt eines Landes schon mit Trekkingsandalen und Funktionshosen, also in Decathlon-Mode erscheinen, werden von weitem erkannt.
Mieten Sie, wenn es die Offroad-Eigenschaften nicht unbedingt braucht, normale Autos, die von den Einheimischen auch benutzt werden.
Wenn Sie also in normaler Kleidung, die sie auch in Europa in einer Stadt benutzen, in Panama City oder in San José auftreten, werden sie nicht so sehr als Touristen-Grünschnabel erkannt.
4. Keine Einladungen zu Taschendiebstahl geben
Gegen Trickdiebstahl ist kaum jemand gefeit. Aber gegen Taschendiebstahl man kann gut vorsorgen. Ich möchte hier nicht extra darauf hinweisen, dichtes Gedränge zu vermeiden und auf Märkten aufzupassen. An Bushaltestellen oder Bahnhöfen besonders achtsam zu sein. Ich denke, das ist selbstverständlich.
"Es ist die beste Methode, sein Bargeld, Ausweis und Karten ständig bei sich am Körper zu haben. Auch wenn es lästig ist."
Verwenden Sie dazu Bauchgurte, Hüftgurte oder enganliegende Taschen mit innenliegenden Fächern, die durch Reisverschlüsse zuschließen sind. Die Gurte solcher Taschen sollten Schnittwerkzeugen möglichst großen Widerstand bieten.


Benutzen Sie möglichst keine Handtaschen. Diese Gurte und Taschen bleiben dann immer am Körper. Bei einem Raubüberfall nutzen Sie natürlich auch nichts. Aber da gilt immer: Besser das Geld ist weg, als die Gesundheit zu gefährden. Also niemals Widerstand leisten.
Vertrauen Sie auch nicht auf Hotelsafes: Sie kosten 49,90 $ und sind mit jedem Schraubenzieher zu öffnen. Wenn ihr Zimmer von irgendwo beobachtet werden kann, nehmen Sie ihre Barschaften (Karten, Ausweis) auch mit in den Duschraum. Wenn sie abends in das Hotelrestaurant zum Essen gehen, nehmen Sie ebenfalls ihre Barschaften mit.
5. Das Auto sicher abstellen und sicher fahren
Stellen Sie Ihre Mietautos bestenfalls auf bewachte Parkplätze. Versuchen Sie das Umfeld zu betrachten, wenn Sie das Auto auf der Straße abstellen. Versuchen Sie so festzustellen, ob es in dieser Region Potenzial für viele Aufbrüche gibt.
Bevorzugen Sie immer die Parkplätze des Hotels oder der Lodge. Auch wenn sie Zusatzgebühren kosten. Lassen Sie nie Gegenstände im Auto liegen, erst recht keine Koffer oder Handgepäck. Ein Auto ist, so wie ein Zimmersafe, in 2 Minuten geöffnet. Alarmanlagen interessieren keinen Menschen.
Besuchen Sie mit gepacktem Auto keine Strände, an denen sie dann mit allen Insassen gleichzeitig baden gehen. Es gibt Gauner, die genau darauf warten und sie wissen, dass sie einige Minuten brauchen und zum Auto zurückzukehren.
Ebenso, wenn sie mit vollgepacktem Auto reisen und mal eben in den Supermarkt müssen, ist es besser, eine Person bleibt am Auto.
Während der Fahrt ist es besser, das Auto verriegelt zu lassen. Insbesondere in Städten, wo an der roten Ampelpassanten schnell den Kofferraum öffnen könnten und mit den Koffern davonsprinten. Und der 16-jährige ist mit ihrem Koffer auch schneller als sie.
6. Sichern Sie ihr Hotelzimmer
Lassen Sie nichts offen liegen, wenn sie das Zimmer verlassen. Wie schon oben vermerkt, Bargeld, Karten, Ausweise gehören immer an die Frau, an den Mann.
Schließen Sie ihre Türen immer ab, auch wenn sie nur mal eben zur Rezeption laufen. Seien Sie sich aber immer darüber im Klaren, dass das Personal weitere Schlüssel hat und man weiß nie auch bei sehr freundlichem Personal, ob irgendeiner der Mitarbeiter seinen letzten Tag hat. Sie können natürlich Fotoapparate, Fernglas und Laptops nicht zu jedem Essen mit sich führen. Dort müssen Sie einfach das Risiko eingehen und sie im Zimmer lassen. Trotzdem braucht man sie nicht offen auf dem Bett liegen zu lassen, sondern kann sie unter der Kleidung im Koffer verstecken.
Wenn sie das Zimmer verlassen oder ihr Apartment, ziehen Sie die Vorhänge zu lassen Ihnen das Licht an oder den Fernseher laufen. Zur Überbrückung der eventuell abgeschalteten Stromversorgung in den Zimmern können Sie auch eine ausgediente alte Kreditkarte oder sonstige Karte mit sich führen und sie in den Schlitz stecken.
Schließen Sie ihr Zimmer auch ab, wenn sie sich im Zimmer befinden und in der Nacht. Möchten Sie über geöffnete Fenster Luft in die Räumlichkeiten lassen, dann bauen Sie sich selbst eine „kleine Alarmanlage“ und deponieren Sie es so vor den Fenstern, so dass wenn jemand eintritt, etwas zu Boden fällt und Lärm macht.


7. Das Verhalten bei Gewalttaten
Es ist ja eine Horrorvorstellung für den Reisenden, Opfer eines Raubüberfalls zu werden.
In jedem Fall rate ich dazu, keinen Widerstand zu leisten. Geben Sie ohne Diskussion alles heraus. Bestimmt verstehen Sie die Sprache nicht und wissen nicht genau, was der Dieb möchte. Versuchen Sie keine Tricks, ihm nur das Bargeld zu geben und das andere zu verweigern. Halten Sie ihn bereitwillig alles hin. In den meisten Fällen wird er das Bargeld nehmen.
Es ist kein Weltuntergang, sich zum Beispiel über die Botschaft neues Bargeld zu beschaffen. Es ist kein Beinbruch, wenn man einige Tage länger im Reiseland bleiben muss, um sich neue Ausweise zu beschaffen. Es bringt uns nicht um, wenn wir den Flug verschieben müssen und deswegen noch zusätzliche Flugkosten haben. Das ist alles nichts gegen eine ernsthafte Verletzung oder gegenüber der Gefahr des Todes.
Mit diesen sieben Ratschlägen aus meiner Reiseleitererfahrung reisen Sie vielleicht etwas sicherer.
Lassen Sie sich aber nicht die Reiselaune verderben oder verkrampfen Sie bei den Sicherheitsmaßnahmen. Es muss alles immer in einem angemessenen Verhältnis stehen.
Und denken Sie auch daran, diese Tipps gelten sicherlich auch in ihrem Heimatland.
Es gibt darüber hinaus einiges an Literatur, in der auch über das Verhalten bei Kriegszuständen, bei Geiselnahmen von Flugzeugen, bei Entführungen oder in der auch von Arten und Möglichkeiten der Selbstverteidigung berichtet wird. Potentiell ist dieses natürlich alles möglich. Aber dann beginnt man auch damit sich darauf vorzubereiten, dass einem vielleicht ein Satellit auf den Kopf fällt. Und mit der Selbstverteidigung sollten Sie es auch gut sein lassen, solang sie nicht gerade ausgebildeter Nahkämpfer sind. Diese Art von „Beratungsliteratur“ lehne ich somit ab.
Wenn sie, um die Reiseländer beurteilen zu können, die Reisehinweise ihres Auswärtigen Amtes lesen, lassen sie sich nicht verrückt machen. Die Infos schaden wirklich nicht, aber sie sind auch eher wie der Beipackzettel eines Medikamentes zu sehen.