Flora & Fauna / Deutschland

Urban Birding!?

"Vögel in der Stadt"
25. Mai 2020

Europa

Deutschland

Urban Birding?!

Was genau ist das eigentlich?! ... Urban Birding?

Viele menschen zieht es zurück in die Natur. Daher wird Birding, also Vögel gucken, immer beliebter. Auch junge Leute lieben das sogenannte Urban Birding. Hier kann moderne Technik mit Naturerlebnis cooperieren:

Stuttgarter Gelbkopfamazonen 

Mit neuen Apps kann man einen Vogelkatalog anlegen oder z B mit der „Zwitscher-App“ Vogellaute lernen. Mit anspruchsvoller Fernglas- und Fotooptik können wir Beute machen. 

Waldohreulen und das Dorf Kikinda

Noch vor 15 Jahren war das Dorf Kikinda irgendeine unbekannte Kleinstadt in Sebien und in der Nähe der Grenze zu Rümänien. Heute ist Kikinda die „Waldohreulen- Metropole“ in der Urban Birding - Szene.

Es ist nun bekannt, dass sich dort an einem festen Ort in jedem Winter bis zu 850 der beliebten Eulenvögel zusammenrotten. „Normale“ Touristen und Birdwatcher verrenken sich die Hälse nach den Eulen mit den lustigen Ohrenbüscheln. Sie sitzen gut getarnt im Geäst der Bäume. Zu Beginn des Hypes wunderten sich die Einwohner noch über das Interesse, heute offerieren sie den Gästen Andenken, die Kinder Kikinda`s verkleiden sich im Herbst als Eulen! Die Stadtverwaltung stellte die Vögel nun unter Schutz:

Fürs Eulen ärgern zahlt man bis zu 10.000 € Strafe. 

 

Aber nicht nur in auf dem Balkan glotzen Menschen, Touristen neuerdings intensiv nach oben oder in die Büsche. In  Los Angeles lädt das hippe Ace Hotel zum „Bird and Booze“ aufs Dach ein, also zum Trinken und Vögelbeobachten.  

Ziegenmelkersuche & Weinabend in den Maasduinen 

In Costa Rica kenne ich auch eine Lodge, die mit "Birding and Beer" erfolgreich wirbt. Berlin bietet im Tiergarten „after work birding“, in England gibt’s seit Jahren ein Bird Festival, mit Vorträgen zu Vögeln, Vögel beobachten, Vögel-Reisen und Vogel-Kunst-Aktionen.

Manche Vogelfans unternehmen spezielle Reisen in andere Erdteile um noch mehr und exotische Vögel zu sehen und fotografieren. Auch mit uns, klar. Wir bieten ja selbst Touren an und ich leite sie zusammen mit meiner Frau. 

 

Ich denke Yoga oder Wandern allein reicht heute zum Entspannen nicht mehr. Es gilt eher das Motto: Abschalten vom Alltag in der Natur und Draußen, aber mit Mehrwert.
Dabei ist das Erfolgserlebnis sicher. Irgendeinen „blöden“ Vogel sieht doch jeder. Und über die Natur kann Mann und Frau nie genug Wissen anhäufen.  
Gerade in einer Zeit, in der Büro- und Businessmenschen wie wild Gärten beackern und zum Beispiel das seltsame Hobby „Fliegenfischen“ zum Balzen und angeben taugt.

"Der" Urban Birder: David Lindo

Urban Birding. Geprägt hat diesen Namen der junge Amerikaner und Buchautor David Lindo, einer der Organisatoren der Londoner Vogelmesse, mit in jedem Jahr rd. 25.000 Besuchern. Persönlich durfte ich ihn auf der letzten Vogel-beobachtungs-Messe in Illmitz am Neusiedler See kennen lernen. Vor einigen Jahren war das Urban Birding noch sein Hobby. Heute ist es sein Beruf. Seine Mission. „Vögel zu beobachten ist definitiv cooler geworden“, sagt David, und ist selbst ein sichtbares Zeichen dafür. Auf seiner Internetseite theurbanbirder.com sieht man ihn in Jeans, Jacke und Turnschuhen auf einem Bürgersteig liegen – mit einem Fernglas in den Händen.

„Früher waren die meisten Vogelgucker noch weiße, mittelalte bis ältere Männer aus der Mittelschicht.“ Sie muteten so an wie die Schauspieler Jack Black, Steve Martin und Owen Wilson in ihren Rollen als seltsame Vogelbeabachtung-freaks in dem Streifen „Ein Jahr vogelfrei“, der 2012 in den Kinos lief. David ist schwarz.

Und er freut sich auch darüber, „dass sich nun immer mehr Mädels für Urban Birding interessieren.“

Die Zoologin Lind entwickelte die Vogelapp „Zwitschern“. Inzwischen rd. 1 Millionen Mal downgeloadet.

Laura Keene ist eine Frau, welche in einem Jahr über 750 Vogelarten beobachtet hat. Das ist Rekord. Sie tauscht sich mit mehr als 3000 Birderinnen im Forum World Girl Birders aus.

Nanette Roland ist im „Club 300“ mit 389 allein in Deutschland beobachteten Vögeln Spitzenreiterin. 

Ist Urban Birding auch Jagen?

Man muss sich schon mit der Umwelt, mit dem Lebensraum auskennen und Geduld haben. Das Tier verstehen. Dann kommt man zum „Schuss“: Fotoschuss oder Zähl-schuss mit dem Auge, Fernglas. Das sorgt bestimmt wie bei der Jagd für einen Adrenalinstoß.

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Halsbandsittich 

Urban Birding ist Pirsch in der Natur mit Hightech. Auch und gerade durch Internet und Smartphones wird das Ganze befeuert. Ich empfehle hier übrigens gerne die Bestimmungs-App „Der Kosmos Vogelführer“ für 17 € und noch was.

Wer also ein tolles Vogelfoto schießt, kann es sofort in allen möglichen Foren posten, sich dabei profilieren, „Likes“ sammeln. Noch vor wenigen Jahren hielten sich Vogelfans per Telefon über besondere Vorkommnisse auf dem Laufenden.

Heute sind sie alle vernetzt und sowie ein seltener Irrgast wo gesichtet wird weiß es die ganze Community und es dauert nicht lange dann stehen die ach so leidensfähigen Birder auf dem zugigen Deich und richten ihre Spektive aus. 

Deutschland und Urban Birding? 

  • Deutschland holt auf in Sachen Birding. Volkssport Vögeln.
  • England und Nordamerika hat allerdings die meisten „Federsüchtigen“.
  • Der Nabu hat immerhin über 1 Millionen Mitglieder, Verbände und Clubs werden gegründet und wachsen.
  • Internetgemeinschaften, "Like"- und Schulterklopfcommunities sind unzählbar.
  • Anbieter von Spezialreisen immer präsenter und immer besser vorbereitet auf die speziellen Bedürfnisse von Birdwatchern.
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    Stuttgarter Amazone Tonia 

 

Achtung Eigenwerbung:

Unsere neueste Reise-Kreation von und mit der Fotografin und Urban Birderin Bianca Hahn führt Vogel- und Fotofans in Kleingruppe von 4-6 Leuten zu den Stuttgarter Amazonen und Heidelberger Halsbandsittichen. Bianca ist gut vernetzt in der Papageineszene, hält Vorträge reist viel und erstellt Bilderbände der Stuttgarter Amazonen. Erfolgreich im Netz folgen über 6.500 Followern Biancas berichten und Bildern!

Fazit: Es tut sich was in Sachen Urban Birding auch in Good Old Gemany:  Eventwochen, Vogelmessen in Illmitz (Österreich) & Hamburg. Das Angebot wächst stetig!

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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