Flora & Fauna / Spanien

Natur im Aragon

Eine autonome Region Spaniens für Naturfreunde und Ornithologen
20. Juli 2023

Europa

Spanien

Natur im Aragon

Wir verbringen fast jedes Jahr mehrere Monate in diesen vielseitigen Landschaften.

stephan-messe-illmitz-standc-dina-1.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/stephan-messe-illmitz-standc-dina-1.jpgDieNaturreiseDieNaturreise
Stephan Martens auf der BEX  
Das Winterhalbjahr gehört immer der Costa Rica Saison, aber dann ab April und bis Oktober wohnen wir gerne dort, im Nordosten Spaniens. Zumeist stehen wir dazu mit unserem Wohnwagen auf kleinen, ruhigen und naturnahen Campingplätzen. Machen unsere im Winter liegengebliebenen Hausaufgaben an unserer Website und betreiben auch allgemeinen unser Office von dort aus. Da bleibt aber zum Glück auch viel Zeit für Ausflüge in alle Richtungen und in die Natur. „Zum Unglück“ passt in so eine Plastikbox (Wohnwagen) auch kein Fernseher und so genießen wir oft die langen Tage in Steppe, Feld und Wald bis in die Dämmerung. In Spanien, obwohl speziell diese beschriebene Region sehr dünn besiedelt ist, gibt es über die Natur hinaus sehenswerte Dörfer und Städte mit spannender Geschichte, Bauwerken und ... Ruinen. Und genau diese Ruinen und auch kleine ländliche Dörfer sind, wie die freie Naturlandschaften, extrem wertvolle Lebensräume. Im Allgemeinen ist die Landwirtschaft (noch) in einigen Anteilen recht extensiv und bietet Raum für Natur und Artenvielfalt. 

Für Wohnmobil-Wohnwagenfahrer-Naturtouristen und Ornis beschreiben wir gerne nachfolgend einige besonders lohnende Ziele. Zuerst immer mit ein wenig Erdkunde, also Landschaft, Vegetation und Klima, dann Tipps zu besonderen Tierbeobachtungen, Wandermöglichkeiten und auch für Orte, wo sie wohnen/stehen können und bei der Nahrungssuche Chancen haben. 

 

Die Täler von Hecho und Ansó in den Pyrenäen

Geografie:

Anso in den Pyrenäen 

Die Täler verlaufen Nord-Süd und reichen fast bis in die höchsten Gebiete der Pyrenäen, also weit über 3000 Meter. Greifvogelfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Aber auch Landschaftsfans schnalzen sicher mit der Zunge. Sehr dünne Besiedelung und dennoch gute schmale Straßen, die sie auch ohne 4x4 bis in mittlere Höhen (Baumgrenze) vorstoßen lassen. In den Tälern (800-1200 Meter) wird noch extensive Landwirtschaft, vor allem Beweidung mit Rindern, Ziegen und Schafen betrieben. Die Hänge sind größtenteils bewaldet oder verbuscht, je nach Sukzessionsstufe. Klare Bergbäche, die zum Teil wildwachsenden Wälder und nur wenig sichtbare menschliche Aktivitäten (Gebäude oder Staudämme) erzeugen ein sehr ursprüngliches Landschaftsbild. 

Vor den Tälern von Hecho und Anso verläuft von Ost nach West das Aragontal (500-600 Meter). Hier herrscht schon mediterranes Klima vor. Spannend sind im Übergang der Täler von Hecho und Anso (800 Meter) zum Aragon die tief eingeschnittenen Felsschluchten der Flüsse. Besonders sehenswert ist der Foz de Lumbier, Foz de Arbayun (beide etwas weiter westlich im Aragontal, schon in Navarra) oder Hoz de Fago (südlich Anso).

 

Fauna und Flora:

Im unteren Bereich gedeihen Terpentin-Pistazien, Erdbeerbaum, Steineiche und Feige. In den Mittellagen kommen Buchen, Eschen, Französischer Ahorn und Vogelbeere dazu. Oberhalb der Baumgrenze, aber auch in den Waldfreien Mittel- und Tieflagen gedeihen prächtige Blumenwiesen. 

Besondere Vögel sind hier Steinadler, Gänse- und Schmutzgeier, Bartgeier, Schlangenadler, Wasseramsel, Gebirgsstelze, Alpenkrähen, Zippammer, Zaunammer, Steinrötel und Mauerläufer. In den Tieflagen auch Bienenfresser, Blauracke, Felsenschwalben und Blaumerle.

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Blaumerle 

Die Bestände des Braunbären steigen ganz langsam wieder an. Ein relativer Neubürger aus dem Alpen ist das Murmeltier. 

 

Tipps:

Wohnen sie gut in Anso, in einem der schönsten Dörfer Spaniens. Oder seinem Nachbarn Hecho. Es gibt keine großen, Hotels sondern nur kleine Pensionen in authentischen Steinhäusern. Am Ortsrand von Anso liegt ein einfacher Campingplatz. Beide Dorfer sind historisch gut erhaltet und von sehr verdichteter Bauweise.

Gute Besuchsmonate sind April bis Juni und dann wieder September bis November. Die klassischen Sommerferienmonate sind oft zu heiß oder auch überfüllt. Ideal ist ein Auto, um die Täler und Ausgangspunkte für Wanderungen zu erreichen.  

 

San Juan de la Pena und Mallos de Riglos

Geografie:

Südlich des Aragontales erhebt sich die Vorpyrenäen (Sierras Exterioes und Somontano), dahinter öffnet sich dann das trockene Ebrobecken. 

Hier gibt es in kurzer Distanz diese zwei Natursehenswürdigkeiten ersten Ranges.

Spaniens Wüste Bardenas Reales 

San Juan de la Pena ist der Name eines Klosters am und unter einem Felsen. Die Berggipfel erreichen hier immer noch 1500 bis 2000 Meter. Die Hochtäler liegen um die 800 -1200 Meter, beherbergen Laubmischwald und extensive, blumenreiche Weidewiesen. 

Mallos de Riglos ist die Bezeichnung für eine Reihe ganz eigenartiger, roter Felsspitzen im Somontano, also im niedrigeren Teil der Vorpyrenäen.  Das Klima ist schon trockener und mediterrane Einflüsse unübersehbar. Das Dorf Mallos (korrekt: Las Penas de Riglos) liegt auf rund 600 Meter, der Boden des Tales bei 500 Meter. Die Vegetation ist Macchia-ähnlich und teils durch die Aleppokiefer geprägt. 

 

Fauna und Flora:

San Juan de la Pena - Buche, Ahorn und Stechpalme nebst Sieleichen; Fichtenkreuzschnabel, Ortolan und Steinsperlinge, aber auch Steinadler und Bartgeier.

Mallos de Riglos – Zaunammer, Wiedehopf, Theklalerche, Mittelmeersteinschmätzer, Trauerstenschmätzer, Orpheusgrasmücke, Blaumerle und Gänsegeier. Aber auch viele Schmetterlinge. 

 

Tipps:

San Juan de la Pena – Fahren sie von Norden kommend am (Haupt-)Kloster vorbei und bis zum neueren Kloster auf der Hochebene. Dort starten verschiedene Wanderwege.

Mallos de Riglos: Parken sie im Dorf oder vor dem Dorf und wandern sie von hier aus Richtung Felsen. 

 

Embalse de Sotonera

Geografie:

Im Westen von Huesca liegt auf rund 450 Metern ein Stausee im Übergang vom Somontano zum Ebrobecken.

 

Fauna und Flora: 

raufende Gänsegeier 

Gerade im Februar und Früh-März rasten hier spektakuläre Mengen von Kranichen. Zum Teil bis zu 40.000 Tiere. Aber auch im Tieflandvögel und Wasservögel zu finden, ist es ein guter Ort. In dem Gebiet herrschen Ried, Tamarisken, Wacholder und Zistrosen vor und Drosselrohrsänger, Rotkopfwürger, Provencegrasmücke sowie Purpurreiher haben hier Brutvorkommen. Rohrweihe und Rotmilan patrouillieren über dem See und den Schilfgebieten. Europäische Sumpfschildkröte und Vipernatter besiedeln ebenfalls diesen künstlichen See. 

 

Tipps:

Sie werden im Februar natürlich keine Vipernatter entdecken und im Sommer keine Kraniche. So ist immer sehr entscheidend, wann sie das Gebiet besuchen. Ist der Wasserstand zu niedrig, kann es öde und lebensfeindlich erscheinen. Starten sie in Montmesa und umfahren sie in Safarimanier in rund 4 Stunden und mit rund 30 km Strecke den See (Schilder: Vuelta a la Sotonera). Von Montmesa aus startet darüber hinaus ein kleiner Rundwanderweg durch die Vegetation. Am Damm haben sie die beste Gesamtübersicht über den See. 

 

Die Hochpyrenäen in und um den Nationalpark Ordesa

Geografie:

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Rotes Waldvöglein in den östlichen Pyrenäen  

Wildes, ursprüngliches und dünnbesiedeltes Hochgebirge bis um die 3500 Meter. In vielen Bereichen lassen sich die Vegetationszonen je nach Höhe und im natürlichen Zustand sehen. Unverbaute Wildflüsse, Wasserfälle und ein gutes Erschließungsnetz von Klettersteigen, Wanderwegen und ohne Allrad befahrbare Straßen. Auf der Nordseite der Grenze zu Frankreich schließt der Pyrenäen- Nationalpark an. Im Ordesatal sind die fast senkrechten Felswände spektakulär. Aber auch die Eiszeiten sind hier in Form der U-formig ausgehobelten Trogtäler lebendig. Im Monte Perdido Massiv gibt es noch Gletscherrelikte. Die Dörfer der Region litten unter Landflucht, welche nun durch den Wander- und Naturtourismus zum Teil gestoppt werden konnte. Durch den Rückgang der extensiven Beweidung findet aber immer noch ein Wandel der Landschaft statt. Ehemalige Weideflächen, insbesondere die steilen unwirtschaftlichen Lagen, verbuschen wieder und werden von der Natur zurückerobert. Das ist nicht immer nur positiv, weil ein kleinräumiges Konstrukt von extensiven, mageren Wiesen, Weiden und Wald eben für oft mehr und verschiedene Organismen gute Lebensbedingungen bietet. 

Fauna und Flora:

In den mittleren, feuchteren Höhen herrschen Buche, Buchs, Waldkiefer, Bergahorn und Birke vor. Etwas darüber, schon näher der Baumgrenze (1300 bis 1600 Meter, gesellt sich die Weißtanne dazu. Oberhalb dieser Zone ist die Hakenkiefer mit Unterbewuchs von Alpenrose und Heidelbeere dann prägend. 

Besondere Säuger: Pyrenäen-Steinbock, Gemse, Murmeltier oder der Pyrenäen-Desman.

Aber auch unter den wechselwarmen Tieren gibt es mit dem Pyrenäen-Gebirgsmolch oder   der Mauereidechse (in endemischer Unterart) besondere Arten. 

Vögel: Steinadler und Gänsegeier sind allgegenwärtig. Alpendohlen und Alpenkrähen. Zitronengirlitz, Gimpel, Sommergoldhähnchen, Wasseramsel, Blaumerle und Steinrötel wie Mauerläufe sind nur Beispiele für die Ornithologen. 

Die krautige Pflanzenwelt ist genauso beachtlich und gerade Orchideenliebhaber finden im Mai bis Juli paradiesische Zustände vor. Ich nenne nur mit Pyrenäen-Schachblume, Frauenschuh, Berg-Waldhyazinthe, Brandknabenkraut, Kohlröschen nur einige wenige Beispiele. 

 

Tipps:

In Torla gibt es einige Hotels und Privatpensionen. Torla (1200 Meter) ist ein guter Ausgangspunkt für den westlichen Teil des Parks. Aber auch Broto oder Fiscal (schöner kleiner Campingplatz am Dorfrand) sind gute Standorte, in den noch kühleren Monaten. Ebenso Ainsa (550 Meter). Es bietet weiter den Vorteil einer Kleinstadt mit historischem Zentrum; der Besuch des Nationalparks ist aber dann mit weiterer Anreise verbunden. Von Ainsa, am schönen Rio Cinca, lassen sich aber dann die östlichen Teile des Ordesa-Nationalparks besuchen. Und sie sind im Tal des Rio Cinca schon wieder im Lebensraum von Pirol, Eisvogel und Vipernatter.

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Eisvogel 

Das nicht zum Nationalpark gehörende Tal weiter westlich, das Tal von Tena und El Portalet (Pass nach Frankreich) bietet ähnliche Fauna und Flora. Es hat vielleicht in der Hochsaison den Vorteil des geringeren Bekanntheitsgrades und sie können viele Ausgangspunkte für Wanderungen leichter mit dem Auto erreichen. Für den Besuch dieses Tales, seiner Seitentäler, „überleben“ sie gut in Biescas (850 Meter). 

  

Das Ebrobecken um Zaragoza

Geografie:

Es handelt sich um einen sehr großen Lebensraum. Er erstreckt sich über rund zweihundert Kilometer, fast von Logrono (Autonome Region Rioja), über Zaragoza und weit bis hinter Lleida (Autonome Region Katalonien). Da es sich aber um einen Lebensraum, eine Vegetationszone und eine Klimazone handelt, fassen ich dieses Becken hier zusammen und gebe unter „Tipps“ noch bevorzugte Ort preis. Im oberen Bereich liegt es noch auf 900 Meter, die tiefsten Stellen werden mit 250 Meter bei Zaragoza erreicht. Geologisch ist das Ebrobecken nicht durch den Ebro als Fluss ausgewaschen oder erodiert worden, sondern eine Gegenbewegung zur Auffaltung der Pyrenäen. Das Gebiet wurde in der Erdgeschichte öfter vom Meer bedeckt, Sedimente aus den Bergen und Meer lagerten sich hier ab. Ergebnis (oder Zwischenstand) sind, in den heute wesentlich trockeneren Zeiten, die Tafelberge. Der Ebro durchzieht das ganze trockene Becken, teilweise aufgestaut, teilweise frei mäandrierend. Es wird gesäumt von Galieriewäldern und Bewässerungsackerbau. Große Flächen in diesem Becken sind aber trotz des immer intensiveren Feldbaus noch als Steppe (eigentlich Pseudosteppe) erhalten und auch zum kleinen Teil geschützt. Diese Steppen wurden und werden auch noch immer als extensive Weide genutzt, erscheinen zusammen mit den Tafelbergen und Salzseen (in abflusslosen Senken) dem Mitteleuropäer sehr exotisch. An manchen Orten befindet man sich in einer Landschaft wieder, die einem Westernfilm entsprungen sein könnte.

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Wiesenweihe  
 

Fauna und Flora:

Es dominieren Wacholder, Steineiche, Kermeseiche und Aleppokiefer. Typische Krautartige sind Rosmarin, Thymian, Gipskraut und Stechginster. Die Galeriewälder am Ebro sind Heimat von Pappel, Erle, Weißdorn und Weide.

Die Artenzusammensetzung der Vögel ist für Europa schon besonders: Sechs (!) Lerchenarten wie Kurzzehenlerche, Theklalerche, Kalanderlerche, Dupontlerche, Haubenlerche und Stummellerche können beobachtet werden. Dann sind Steinschmätzerarten (Mittelmeer- und Gewöhnlicher-), Grauammer, Schwarzkehlchen und Grasmückenarten (Brillen- und Provence-) häufig. Weitere besondere Vögel des Ebrobeckens sind Zwergtrappe, Triel, Sand – und Spießflughuhn. 

Aber auch Reptilienfreunde finden hier besondere Arten vor: Perleidechse, Algerischer Sandläufer oder Eidechsennatter seien als Beispiele genannt. 

 

Tipps: 

Der „Landkreis“ Los Monegros um die Stadt Bujaralos und dann nördlich bis Sarinena ist ein geeignetes Revier, um diese Landschaft kennenzulernen. Südlich von Bujaralos gibt es spannende Salzlagunen. Hotelunterkünfte auf dem Land sind Mangelware, so muss man sich wenn man etwas angenehm wohnen möchte, schon in einer Stadt (Zaragoza) einquartieren. 

Besonders schöne Tafelberge bietet die Region um Belchite. Das Dorf und das Nachbardorf Lecera, etwas südlich, bietet Hotels. In Belchite kann zudem eine historische Sehenwürdigkeit, die Ruinenstadt Alt-Belchite, zerstört im spanischen Bürgerkrieg, besichtigt werden. Das Steppen-Schutzgebiet El Planeron liegt unweit. Hier gibt es Beobachtung- und Fotohides für Flughühner und Lerchen.

Die wohl landschaftlich fotogenste „Westernlandschaft“ liegt schon in Navarra, die Bardenas Reales. Es hat ein Netz von Erdpisten, auf denen man, wenn`s trocken ist auch ohne 4x4 die Gegend erkunden kann. Ornithologen müssen hier aber wissen, dass die Besiedelungsdichte hier geringer ist.

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Schlucht von Alos de Balaguer 

Weiterer Tipp ist der schon in Katalonien liegende Ort Montgai: Hier und in der Umgebung werden professionelle Beobachtungs- und Fotoverstecke gepflegt und unterhalten. Speziell für Blauracke, Bienenfresser oder Wiesenweihe.

Drei Campingplätze haben wir bewohnt und für brauchbar empfunden: Camping la Estepa bei Valfarta, Camping d´Alos bei Alos de Balaguer (tolle Schlucht) und Ecocamping Borja beim gleichnamigen Ort. 

  

Die Laguna de Gallocanta

Geografie:

Die Lagune liegt auf rund 1000 Meter, im äußersten Süden Aragons und darf als Steppensee bezeichnet werden. Zuweilen trocknet sie im Sommerhalbjahr komplett aus. Da es sich um eine abflusslose Senke handelt, ist das Wasser immer brackig, also salzhaltig. Kritisch ist die bewässerungsintensive Landwirtschaft in der Umgebung, die auch Pestizide und Dünger in das Gewässer eintragen.  

 

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Blauracke  

Fauna und Flora:

Es finden sich vor allem salzliebende Pflanzen wie Strandflieder, Queller, Beifuß und Tamarisken. 

Bemerkenswerte Brutvögel sind z B Kolbenente, Schwarzhalstaucher, Stelzenläufer, Seeregenpfeifer oder Lachseeschwalbe. In den Randbereichen der den See umgebenden Steppe, wo es felsiger wird, auch Steinsperlinge und Alpenkrähen. Im Winter (November/Dezember und Februar/März) gibt es besonders viele überwinternde Kraniche. 

  

Tipps:

Leider ist der See nur an wenigen Stellen gut einsehbar. So kann man auf kleinen Straßen das Gebiet in Safarimanier umrunden, steigt an geeigneten Stellen aus und begibt sich auf die Pirsch. Eine kleine Wanderung kann in Gallocanta beginnen und führt nach Süden bis Las Cuertas. Zwischen Bello und Tornos gibt es weitere kurze Pfade und ein Infozentrum. „Echte“ Hotels gibt es in direkter Umgebung leider nicht, nur einfache Gasthöfe, Privatpensionen z B in Bello, Tornos oder Berrueco. Wer einige Kilometer Anreise in Kauf nimmt, findet im hübschen Daroca bessere Herbergen. Und der Höhenzug zwischen Lagune und Daroca bietet die weitere Möglichkeit einer Naturexkursion.

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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Bienenfresser ganz nah  

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