Der Nationalpark Coiba in Panama ist sicherlich eines der beeindruckendsten Schutzgebiete der Welt.
Er liegt südlich des schmalen Landstreifens Panamas und ist ein fast paradiesischer Ort mit unglaublicher Biodiversität und spannenden Landschaften. Verwaltungstechnisch gehören Coiba und die weiteren 38 kleineren Inseln zu den Provinzen Veraguas und Chiriquí.
Coiba ist gleichzeitig die größte Insel an der Pazifikküste von Zentralamerika. Der Nationalpark wurde 1992 als Parque Nacional Coiba gegründet und durch die Anerkennung als UNESCO-Welterbe im Jahr 2005 deutlich bekannter.
Die Begründung für die Ernennung zum UNESCO-Welterbe lag darin, dass die Insel eine besondere isolierte Lage hat und sich dort, aufgrund ihrer Abspaltung vom Festland vor etwa 15.000 Jahren, einige hochinteressante endemische Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben.
Die Geschichte des Nationalparks hat auch eine dunkle Seite. So wurde die Insel lange Zeit als Gefängnis genutzt. Während der Militärdiktatur waren hier viele Häftlinge untergebracht. Diese traurige Tatsache führte jedoch auch dazu, dass die Wälder und die Natur weitgehend erhalten geblieben sind.
Auf der Insel liegen verstreut Relikte von halb überwucherten Gebäuden, Gefängnissen und Befestigungen. Hier wurde auch gefoltert, und so ranken sich einige Mythen um die Insel. Früher hingegen wurde die Insel und die umliegenden kleinen Inseln von einem indigenen Volk bewohnt, das sich Cacique Coiba nannte. Im Jahr 1918 nahm Panama die Insel in ihren Besitz. In den Jahrzehnten danach lebten zeitweise bis zu 3.000 Gefangene unter erbärmlichen Umständen auf der Insel.
Geographie, Biologie und Klima des Nationalpark Coiba:
Die Gesamtfläche des Parks beträgt rund 2700 km², wovon 2150 km² Meeresfläche sind. Die Insel Coiba hat eine Ausdehnung von rund 500 km² und ist somit die größte Insel
Der Nationalpark hat ein typisches feuchtes Tropenklima, zum Teil mit monsunartigen Regenfällen. Die Temperaturen sind nicht sehr rekordverdächtig hoch und betragen im Mittel rund 25 °C. Es regnet rund 3300 Liter/Quadratmeter/Jahr und die Luftfeuchtigkeit liegt zumeist bei rund 90 %.
Die Inseln des Nationalparks sind fast noch komplett von pazifischen Tieflandregenwald bedeckt. Auch die größte Insel Coiba mit rund 80 %.
Die extreme Vielfalt und hohe ökologische Wertigkeit dieses Gebietes entsteht durch die Kleinteiligkeit und abwechselndes Vorkommen von Mangrovenwäldern, Korallenriffen und tropischen Regenwäldern.
Erhöht wird diese Vielfalt verschiedenste Lebensräume noch dadurch, dass die Inseln leichter Erhebungen aufweisen und sich eine Seite geschützter, ruhiger sich zum Land hin zugewendet befindet und eine offenere, rauere Seeseite vorhanden ist.
Durch das Zusammenspiel von weißen Stränden und rauen Felsklippen mit dem umrahmen den Regenwald ist diese Landschaft außerordentlich attraktiv für den Naturfreund. Darüber hinaus ist das Wasser zumeist kristallklar und hervorragend geeignet zum Tauchen und Schnorcheln.
Verschiedene Punkte auf der Hauptinsel können erklommen werden und bieten einen faszinierenden Ausblick über die paradiesische Tropen- und Insellandschaft.
Es Leben auf der Insel und im Umfeld rund 150 Vogelarten; endemisch ist unter anderem ein Rotkappenspecht (Coiba-) und ein Smargdkolibri ( Coiba-). Oder unter den Säugetieren das Coiba-Agui und der Coiba-Brüllaffe. Aber auch ein Opossum und ein Weißwedelhirsch gelten in Unterarten als endemisch.
Es sollen rund 1500 Pflanzenarten vorkommen. Die nicht so direkt sichtbare Wertigkeit des Gebietes spielt sich aber unter der Wasseroberfläche ab. Es gibt rund 22 Wal- und Delfin Arten und über 30 Haiarten. Darüber hinaus sind bisher über 700 weitere Fischarten bestimmt worden.
Tourismus im Nationalpark Coiba:
Die beste Zeit, um dieses Gebiet zu besuchen, ist die trockenere Jahreszeit von Januar bis April. Es ist keine echte Trockenzeit, sondern nur eine Zeit, in der die Niederschläge etwas zurückgehen. Deshalb gibt es auch keine reine Regenzeit. Grundsätzlich ist das Gebiet das ganze Jahr über bereisbar. Von Mai bis November sind die Niederschläge etwas üppiger.
Die beste Zeit für das Tauchen und Schnorcheln ist demnach auch in der Zeit der
Ebenso Schwertwale.
Es gibt auf der Hauptinsel nur spärliche und provisorische Wanderwege. Zum Teil hat die Begehung Expeditionscharakter. Es wird empfohlen, diese Wege und Wanderungen mit einem Führer zu unternehmen. Eine echte touristische Infrastruktur ist nicht vorhanden und so ist auch das Gebiet für Vogelbeobachter und Fotografen nicht ganz einfach. Es gibt nur ein improvisiertes Besucherzentrum auf der Hauptinsel mit einfachsten Unterkünften und Campingmöglichkeiten.
Die meisten Touren starten mit offenen Booten von Santa Catalina aus. Die reine Fahrzeit von Santa Catalina aus bis zur Hauptinsel Coiba beträgt rund eineinhalb Stunden, je nach Wellengang.
Es gibt verschiedene Anbieter, die komplette Pakete mit Schnorcheltouren und Landgängen anbieten. Wer spezielle Wünsche hat, der organisiert sich ein gutes, privates Boot mit möglichst erfahrenen Kapitän und einem Reiseleiter.
Es ist zu wünschen, dass der Tourismus in Zukunft zum Schutz zu der Natur etwas gelenkt wird.
Ebenso sollte kontrolliert werden, dass illegale Fischerei in diesem Gebiet unterbunden wird.
Weitere Tipps für Ihren Aufenthalt auf der Coiba:
- Planen Sie für einen Aufenthalt mit zwei ganztägigen Ausflügen in das Schutzgebiet, also mit vier Nächten Aufenthalt in Santa Catalina.
- Die Schnorcheltouren um die Coiba sind auch für Anfänger geeignet. Achtung besser im Vorraus buchen!
- Achten Sie beim Schnorcheln auf ausreichend Sonnenschutz!
- Gute Wanderschuhe: Es gibt verschiedene Wanderwege auf der Insel.
- Übernachtungen auf Coiba selbst sind nur auf einer einfachen Ranger-Station möglich, aber die meisten Touristen kehren nach Santa Catalina zurück, wo es eine Reihe von Hotels gibt.
Wenn Sie Interesse an einem Besuch dieser Gegend und des Nationalpark Coiba haben, wenden Sie sich gerne an uns als Ihr Naturreiseveranstalter für Panama. Wir sind regelmäßig im Land unterwegs und leiten dort auch eigene Naturreisen und Ornithologische Reisen oder führen Sie ganz privat.
Unsere Panamareisen finden Sie auf unserer Webseite.
Santa Catalina: das Tor zur Coiba
Der Ort Santa Catalina ist mit einem normalen Auto ohne Allrad gut erreichbar. Von Panama City über die Panamericana Richtung Westen liegt er an der Pazifikküste.
Die Umgebung lädt darüber hinaus zu Spaziergängen und weiteren Ausflügen in die Umgebung des Festlandes ein.
Der Ort bietet verschiedene Hotels in verschiedenen Kategorien. Kleine Restaurants, auch Beachfront, und Minimärkte zur Versorgung.
Der Strand von Santa Catalina ist auch bei den Wellensurfern recht beliebt. Entsprechend müssen Sie natürlich auch als Badefreund mit Wellen rechnen.
Insgesamt macht das Dörfchen einen entspannten, positiv ungeordneten und noch wenig touristischen Eindruck.
Unsere Hotelempfehlungen auf die Schnelle:
- Villa Coco: Ein sehr schönes und exklusives Hotel im Herzen von Santa Catalina, das mit einer ausgezeichneten Küche, einem schönen Pool und einer hochwertigen Einrichtung begeistert.
- Hotel Santa Catalina: Ein praktisches Hotel am Rande des Ortes mit direktem Strandzugang, das besonders bei Surfern und Familien beliebt ist.
- SolYMar: Am Rande des Dorfes, auf einem Hügel gelegen, bietet dieses Hotel herzliche und persönliche Gastgeber, eine gute Küche, eine Cocktailbar und einen Pool. Die einfachen Zimmer bieten einen schönen Ausblick.
- Unser besonderer Tipp für Birdwatcher: Wer die Endemiten der Coiba beobachten möchte, dem empfehlen wir, mit Birdwatcher Kees auf die Insel zu fahren. Der niederländische Biologe und leidenschaftliche Birdwatcher bietet Pakete zur Vogelbeobachtung ab/bis der westlichen Azuero-Halbinsel an, einschließlich einfacher Unterbringung in seinem Hotel und einem engagierten Vogelbeobachtungserlebnis. Mit ihm ist es auch möglich, den Nationalpark Cerro Hoja zu erkunden und die Hochseevogelarten des Pazifischen Ozeans zu beobachten. Infos dazu gibt es bei uns!