Pixabay*Pixabay Wasserfall am Rio Celeste
Hallo Sabrina, hallo Stephan,
neidisch schreibe ich Euch, wie versprochen, meine Eindrücke zum Costa Rica Urlaub. Ich bin echt froh, dass ich den Urlaub vorgezogen
habe. In Sachen Corona haben wir hier in Deutschland ja mal wieder Ausnahmezustand. Das Zeitfenster war also genau richtig. Leider
hat mich der Alltag auch schon wieder eingeholt, doch die Eindrücke bleiben. Zusätzlich zu dem beigefügten Text schreibe ich gerade
noch ein detaillierteres Reisetagebuch und bin auch immer noch mit meinen Bildern beschäftigt. Die ersten werden wohl nächste Woche
an meiner Wand hängen :)
Texte und Bilder (kann ich euch auch noch im Original schicken) dürft ihr sehr gerne für Eure Internetseite verwenden.
Bitte versteht meine kleinen Kritikpunkte als rein subjektive Eindrücke!!!
Wie ich Euch ja schon sagte, war die Reise wirklich grandios. Ich sehe das wie bei einem Bioapfel. Da gehören einige Flecken dazu. Der
Geschmack, der am Ende herauskommt ist entscheidend!
Bleibt mir nur noch Euch und Eurer Gruppe Pura Vida zu wünschen. Man lernt sehr schnell, dass das nicht einfach nur eine Floskel ist.
Liebe Grüße
Daniel
P.S.: Darf ich fragen, wieviele Plätze bei Eurer Spanienreise im kommenden September noch frei sind?
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mietwagen:
WLAN Hotspot: macht eingentlich nur dann Sinn, wenn Zugang zum Internet gegeben ist. Ich habe den Hotspot nie benutzt, weil keine
Notwendigkeit bestand.
Handyhalter: Ein Hinweis, dass kein Halter im Auto vorhanden ist, wäre nützlich gewesen. Mein Smartphone lag immer im Getränkehalter.
Das war okay. Ich bin dann nach Ansage gefahren. Etwas zu sehen wäre manchmal aber hilfreich gewesen.
Waze vs. Google: Ich habe schlussendlich Google bevorzugt, was an der einfacheren Bedienung lag.
Fleur de Lys:
Einfaches aber nettes Hotel in ruhiger Lage. Bei mir war die Ankunft leider etwas problematisch, da keiner aufgemacht hat.
Glücklicherweise wartete eine Frau von der Reiseagentur Amadeus im Auto vor dem Hotel und konnte die Sache regeln.
La Paz Waterfall Gardens:
Wenn der Eintritt nicht so unverschämt teuer wäre, würde ich die Anlage auf jeden Fall empfehlen. Für jemanden der Wasserfälle
mag (wie ich), würde ich zähneknirschend sagen: Kann man machen. Auf das zugehörige Restaurant würde ich aber definitv verzichten.
Zwar hat man all you can eat, lohnt sich aber nicht wirklich.
Pedacito de Cielo:
Sehr schöne Anlage. Die Zimmer sind etwas dunkel, haben aber z.T. sehr schöne Balkone zum Fluss hin. Marco (Eigentümer) hat
sich sehr gekümmert, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich der einzige Gast war. Das Essen war ausgezeichnet und
reichlich. Die Touren und Guides waren klasse.
Laguna de Lagato:
Gute Zimmer. Leider liegt erreicht man das Bad nur über den kleinen Flur, was etwas nervig sein kann, besonders wenn man die
Handtücher vergisst mitzunehmen. Ansonsten ordentliche Anlage. Jedoch kam hier kein Willkommensgefühl auf. Man war halt einfach
nur Gast. Die geführte Tour durch den Lodgeeigenen Wald war in meinen Augen enttäuschend. Hier hatte ich den Eindruck als würde
man einfach nur ein Standardprogramm durchführen. Das Essen war gut, aber nicht außergewöhnlich. Wenn man noch nie in Costa Rica
war und Vögel sehen möchte, macht ein Tag in dieser Lodge tatsächlich Sinn, da man durch das Anfüttern viele Vögel zu gesicht
bekommt und (auch auf den Bäumen und nicht nur am Feeder) fotografieren kann. Bei weiteren Reisen würde ich persönlich jedoch
darauf verzichten.
Hotel de Campo:
Sehr schöne Zimmer und eine ganz tolle Anlage mit einem sehr schönen Essbereich und einem tollen Pool. Auch Andrea (Eigentümer)
hat sich sehr gekümmert. Die drei Bootstouren mit Andrea waren die besten während des ganzen Urlaubs. Es gab unglaublich viel
zu sehen und zu fotografieren. Andrea wusste außerdem wo man suchen musste um bestimmte Tiere zu finden. Auch das Essen und die
Säfte waren mit das Beste, dass ich im ganzen Urlaub zu essen bekommen habe. Inwiefern das dem Umstand geschuldet war, dass ich
auch hier der einzge Gast war, ist schwer zu sagen. Aber hier würde ich glatte 5/5 Sternen geben.
Rio Celeste / Nationalpark Tenorio:
Der Park war der touristisch am meist frequentierte Ort an dem ich in Costa Rica gewesen bin. Jedoch war es der Besuch in meinen
Augen definitiv wert. Der Trail bietet gerade zum Ende hin, mit dem blauen Wasser, sehr schöne Motive. Danach bin zu Tom's Pan,
einer deutschen Bäckerei gefahren. Muss man nicht gemacht haben, ist aber auch nicht verkehrt, wenn man in der Nähe ist und Lust
auf Apfelstrudel oder Zimtschnecken hat.
Nepenthe:
Schöne Anlage mit einer atemberaubenden Lage und einem schönen Pool. Die Zimmer sind minimalistisch aber ok, bis auf die Tatsache
das die Wände so dünn sind, dass man glaubt es gäbe keine. Während einer Nacht habe ich das gesamte Geschehen meiner Nachbargäste
miterlben dürfen. Das Essen im zugehörigen Restaurant war einmal gut und einmal schlecht. Die Spaghetti Bolognese schmeckten sehr
stark nach Fertig-Barbecue-Soße. Über das Frühstück konnte ich jedoch nicht klagen. Der Privatpark 1968 war ok und den Eintritt wert.
Es gab immer wieder freie Stellen, wo man gut fotografieren konnte. Der Mysico Park hatte teilweise den Charakter eines wilden,
botanischen Gartens. Zum Fotografieren absolut zu empfehlen! Ich hatte mich dazu entschlossen mich keinem Guide anzuschließen, da ich
in meiner eigenen Geschwindigkeit gehen und mir Zeit nehmen wollte. Kurz nach mir startete eine größere Guide-Gruppe der an den ersten
beiden Vögeln, die ich fotografierte blind? vorbei lief.
Canas Castilla:
Sehr schöne Anlage mit tollen Zimmern direkt am Fluss. Die Rundwege die zur Anlage gehören lohnen den ein oder anderen Rundgang und
sind auch aufgrund der offenen Strecken zum fotografieren gut geeignet. Das Essen war anständig und reichhaltig. Allerdings ist die
Lage des Unterkunft doch sehr weit im Norden, was für mich einige Möglichkeiten aufgrund der längeren Fahrten unattraktiv machten.
Für die Pazifikstrände kann man durchaus einen Tag einplanen, was auch lohnt. Der Weg zum Rincon de la Vieja oder Richtung Nicoya
Halbinjsel war für einen Tagesausflug für mich einfach zu weit. Hier wäre für mich eine Unterkunft weiter südlich aufgrund der höheren
Flexibilität interessanter gewesen. Vielleicht hätte ich aufgrund der langen An- und Abfahrt im Nachhinein auch darauf verzichtet und
die Tage in Monteverde oder sogar in der Nähe des Cocovado verbracht. Bitte nicht als Kritik verstehen. Es war dort sehr schön. Es
handelt sich hierbei nur um meinen subjektiven Eindruck.
Arcor Iris Lodge:
Ebenfalls eine supertolle Anlage mit klasse Zimmer. Das Frühstück war ebenfalls ordentlich. Im Ort gibt es fußläufig geügend Restaurants.
Zu Empfehlen ist die Pizzaria Gusto neben dem Tico y Rico. Das Taco Taco ist mehr eine Bar als ein Restaurant. Das Essen war okay, aber
nichts besonderes. Das Craftbier aber empfehlenswert. Für Kuchen empfehle ich das Choco Cafe.
Mir hat der Santa Elena Park sehr gut gefallen. Auch wieder aufgrund der etwas offeneren Wege und teilweise hoch angelegten Wegen, wo man
gut fotografieren konnte. Hier hätte ich tatsächlich mehr Zeit verbringen können. Ebenso gut war das Reserva Curi Cancha. Außerdem hat
es mich auf Abwegen zum SkyAdventure Zipline-Park verschlagen. War aber echt sehr cool. Außerdem hat mir der Mirador Los Olivos gut gefallen.
Sehr schöner Aussichtspunkt bis zum Arenalsee. Der Weg dorthin ist allerdings etwas grob.
Finca Bavaria:
Die Aussicht von der Finca Bavaria ist ebenfalls grandios. Die Zimmer sind jedoch sehr minimalistisch und könnten vielleicht doch eine kleine
Grundsanierung vertragen. Das vegane Frühstück hat mich nicht wirklich gestört, könnte mir aber vorstellen, dass es nicht Jedermanns Geschmack
ist. Eine positive Überraschung waren die Pancakes am 2. Morgen! Die Gegend bietet wirklich diverse Möglichkeiten, auch zum fotografieren.
Sonntage haben jedoch dort den Nachteil, dass die Strände mehr von Einheimischen als von Tieren bevölkert werden. Naturbeobachtungen sind da
nur schwer in aller Ruhe möglich. Das sollte man im Hinterkopf behalten. Die Bootsfahrt auf dem Rio Sierpe mit Kokopelli war wirklich gut und
ist empfehlenswert. Gegessen habe ich im Pizza Time (sehr gut) und im Heliconia (wirklich verdammt gut). Leider hat es 2 Nachmittage komplett
durchgeschüttet, so dass ich leider nicht so viel erkunden konnte/wollte. Auch den Hausstrand habe ich nicht gesehen. Der Weg war total verschlammt.
Rio Savegre Lodge:
Die Lage der Lodge ist wirklich ausgefallen. Zu meiner Zeit war dort kaum Betrieb. Ich könnnte mir jedoch vorstellen, dass bei Hochzeiten
das Tal vor Besuchern geradezu überläuft. So war es wirklich toll das Tal einmal (leer) gesehen zu haben. Leider fehlte mir die Zeit die Trails
ausgiebig zu bewandern. Das Essen war durchschnittlich und gemessen am Eindruck, den das Hotel macht in meinen Augen nicht ausreichend gut genug.
Die Zimmer und Betten waren mit Abstand die besten des ganzen Urlaubs. Auch hier wäre ein Tag mehr, um die Trails ausgiebig zu erkunden, schön
gewesen. Aber wie gesagt, wahrscheinlich nur in der Nebensaison. Eine morgendlich Quetzal-Tour wurde momentan nicht angeboten.
Guides: Scheint ein wenig vom Glück abzuhängen. Die lodge-eigenen Guides haben auf mich, abgesehen vom Laguna de Lagato, einen sehr guten Eindruck
gemacht. Aber mir sind auch Guides untergekommen, bei denen ich den Eindruck hatte, dass dort nur ein Standardprogramm abgespielt wurde. Dies fiel
mir besonders in der Laguna de Lagato Lodge, im Mystico-Park und im Privatpark 1968 auf. Bei den letzten beiden habe ich die Gruppen nur an mir
vorbeiflitzen sehen. Ich habe mich dort keiner Gruppe angeschlossen und es immer nur "von außen" beobachtet.
Fazit:
Am Tag vor dem Abflug nach Costa Rica war mir etwas mulmig, da es mein erster Urlaub sein würde, in dem ich völlig allein unterwegs sein sollte.
Aber nach zwei Jahren "Corona-Urlaubssperre" wollte ich unbedingt weg. Für jemanden, der das erste mal in einem tropischen Land unterwegs war,
gab es einfach unendlich viel zu sehen. Alles war neu und irgendwie unbekannt, auch wenn man glaubt, es aus dem Fernsehen zu kennen. Allein die
Gerüche des Regenwalds am Morgen und Abend war eindrucksvoll. Trotz der Tatsache, dass ich alleine unterwegs war, habe ich mich nie verloren,
ängstlich oder bedroht etc. gefühlt. Die Einheimischen waren wirklich alle sehr hilfsbereit, nett und, vielleicht auch weil ich alleine reiste,
sehr chatty. Für Fragen und Hinweise seid ihr immer da gewesen, was für mich eine weitere Sicherheit darstellte. Was die "Regenzeit" betrifft,
halte ich den Begriff für absolut falsch. Ja es hat immer mal wieder geregnet, jedoch würde ich immer wieder in der Nebensaison fahren, da es,
abgesehen von einigen Orten, es sehr entspannend war so wenige Touristen zu treffen. 16 Tage waren für mich vielleicht etwas zu kurz. Würde ich
noch einmal "das Erste mal" fahren, würde ich definitiv mindestens 3 Woche einplanen. Schlussendlich habe ich den Urlaub und das alleine unterwegs
sein sehr genossen und werde das zukünftig sicherlich häufiger machen. Der Urlaub hat die Latte jedenfalls sehr sehr hoch gehängt, an der sich
folgende Urlaube erst einmal messen müssen.