Tropische Früchte im eigentlichen Sinne, da denkt man an Ananas, Papaya, Mango, Annone, Guave oder Banane. Somit zumeist große, pralle, süße und saftige Pflanzenteile tropischer Bäume oder Stauden. Alle von der Natur dazu erdacht, die Erhaltung der Art zu sichern. Und schon seit Adam und Eva auch der menschlichen Verführung dienen.
Im erweiterten Sinne sind Tropische Früchte aber auch der Kaffee, Kakao, Reis, die Kokosnuss, der Maniok oder die Hirse.

Eine Definitionserklärung möchte ich hier nicht anzetteln. Ob am Baum gewachsen, süß oder nicht, mit Fruchtfleisch oder ohne, nur der Same selbst: Das soll uns hier nicht weiter beschäftigen.
Hier geht es um prall, saftig und süß.
Alles Banane?
Bananen haben als Tropische Früchte die längste Tradition. Eine Staude, die bis 7 Meter Höhe erreicht. Nach 7 Monaten an einem Scheinstamm blüht und 4 Monate später fertige Beerenfrüchte bietet. Ursprünglich in Asien beheimatet, ist sie heute in vielen Tropenländern in Kultur. In Monokultur – bis zum Horizont. Mittelamerika und Costa Rica waren Schwerpunkte der früheren United Fruit Company. Heute u a bekannt durch die Marke Chiquita. Was so viel wie „Kleines glückliches Mädchen“ bedeutet. Aber genau die Einwohner oder Arbeiterkinder dieser Massenplantagen zur Erzeugung der „Dollarbanane“ haben eigentlich nicht viel zu lachen.
Der Anbau verursacht im Tropenparadies Costa Rica oder Panama starke Schäden. Ist für viele Kranke und Krebstote verantwortlich.
An Bananen, hierzulande oft die billigste aller Früchte überhaupt bei Aldi, Lidl und Co, klebt also Leid und Unrecht.
Es gibt aber auch Bioproduktionen, oft kleiner Arten von Bananen. Auch zum Teil von den Kanarischen Inseln. Bio ist unter Umständen ja nicht die gesündere Frucht, aber zeigt doch Verantwortungsbewusstsein, was Umwelt und Mensch betrifft.
Bananen kann man sicher wegen der guten Transportfähigkeit auch in Europa genießen. Es geht geschmacklich nicht viel verloren, wenn sie grün geerntet und in Europa unter Gas zur Reife gebracht werden.
Doch immer ist „frisch von der Staude“ und gelb geerntet noch was Besonderes. Und das erlebt man besonders gut in Mittelamerika.
Papaya oder Melonenbaum
Schmeckt so ein wenig wie schon mal gegessen? Zumindest ab und zu geht es mir so. Insbesondere bei Vollreife tritt dieser Geruch auf. Papaya ist ein Beispiel für eine Tropische Frucht, die man einfach in Europa nicht kaufen sollte. „Flugobst“, sündhaft teuer und vor Flugbenzin triefend, ist wohl keine Alternative.

Papayafrüchte wachsen wie Bananen auch an Stauden. Aber sie sehen schon eher baumartig aus und verholzen auch etwas. Mit rund 7 Meter Höhe und dann in Plantagenkultur, die Früchte groß, gelb und rot, herabhängend und so ein wenig von der Form wie ein „American Football“, das sieht ulkig aus und ist immer gut für einen Fotostopp auf unseren Rundreisen in Mittelamerika, Costa Rica oder Panama.
Vollreife Papaya, Bananen und auch Ananas, das nächste „Früchtchen“, welches ich hier beschreiben möchte, gehören immer und automatisch zu jedem Frühstück in diesen Tropenparadiesen.
Eine Bromelie, die auf dem Boden wächst?
Ja so was gibt es auch: „Normale“ Bromelien wollen hoch hinaus, sind als Epiphyten, also Aufsitzerpflanzen berüchtigt. In ihnen brüten die Pfeilgiftfrösche!
Die Ananas dagegen ist bodenständig. Kommt wohl aus Brasilien. Aber schon vor Kolumbus hatte sie den Weg nach Costa Rica gefunden. Und Costa Rica ist heute der größte Ananasproduzent der Welt. Leider, wie bei der Banane, verursachen diese Großplantagen beträchtliche Umweltschäden. Bioananas sind meist deutlich kleiner, aber dafür deutlich schmackhafter. Die Ananasfrüchte, die hier in Europa erworben werden, sind oft eine geschmackliche Enttäuschung. Hart, faserig und wenig Süße. Wer nie in den Tropen frische vollreife Früchte genießen durfte, möchte widersprechen. Ja es gab ja auch mal Zeiten, in denen fand man Ananas aus der Dose toll.


Ich zum Beispiel verzichte in Europa, mit Ausnahme von Bananen, auf Tropenfrüchte. Und freue mich umso mehr, mal wieder die Möglichkeiten zum Verzehr zu bekommen.
Eine Rosette einer Staude erzeugt eine Frucht. Sie steht ganz witzig und bestachelt auf einem Siel und hat darüber hinaus noch ein lustiges Häubchen aus Laubblättern. Die Ananas hat eine großartige Karriere hinter sich, als Synonym für tropischen Genus und Lebensfreude. Pura Vida im Cocktailglas, auf der Pizza Hawaii oder im Druck auf dem Shirt.
Die Guave ist ein Myrtengewächs
Ein richtiger Baum bis Großstrauch, ein Gehölz steht vor einem. Eiförmige, hartlaubige Blätter und geschuppte Rinde, so ein wenig an Platane erinnernd. Daran hängen gelbe bis rötliche Früchte, etwas so groß wie ein Tischtennisball.

Perfekt ist es für die Zubereitung von Getränken. In Mittelamerika bekannt als „Cas“. Der Frischverzehr ist nur bedingt zu empfehlen, denn es gibt eine ganze Reihe von Fliegen, die ihre Eier in die Früchte legen und deren Larven sich wohl wie im Schlaraffenland in der Frucht fühlen.
Somit kommt die Guave auch nur sehr selten als Frucht nach Europa. Und sie ist uns eher bekannt durch die Verwendung ihres Saftes in unendlich gesunden Multivitamindrinks oder schrecklich leckeren tropischen Alkopops.
Kennen sie Sauersack?
Sie heißt aber auch Stachelannone oder unaussprechlich gut im Spanischen „Guanábana“.
Botanisch gehört dieser Baum zu den Schuppenapfelgewächsen.
Sauersäcke werden stattlich große Bäume mit noch stattlicheren Früchten. Sauersack ist auch ein deutscher Name einer heute tschechischen Stadt; Rolava. Aber die Namensgebung ist wohl unabhängig davon? Eher erinnert die Frucht tatsächlich an einen Sack, einen Sack mit Stacheln. Grün und groß, so bestimmt bis zu 30 Litern Inhalt. Sauer? Zumindest im reifen Zustand ist das weiße Fruchtfleisch süßsauer. Sehr angenehm und erfrischend.
Die Säcke sind aber weich, druckempfindlich und daher nicht transportfähig. Man muss sie sehr regional verarbeiten und verzehren. Das findet somit bei der Verwendung von Saft, als Zumischung zum Eis oder zum Zubereiten von Süßspeisen statt.
Stachelannonen oder deren Verwandten, die Cherimoya, finden sich schwer deprimiert nur selten in den Supermarktregalen Europas weder. Aber in Costa Rica und ganz Lateinamerika sind sie ein Renner. Unbedingt probieren!
Der unerschöpfliche Wunderbaum
Die Mango oder der Mangobaum ist ein Wunder der Natur. Von der Größer her so, dass man ihn siezen sollte. Bis 35 Meter und mit immer dunkelgrün, glänzendem Laub von länglicher Gestalt.

Es gibt viele verschiedene Sorten und überall in den Tropen werden sie inzwischen kultiviert. Oft als Hausbaum, verwildert oder auch in Plantagen gepflanzt. Irgendwann hat sie mal ein Mensch aus Indien mitgebracht. Nach Mittelamerika.
Mangofrüchte wäre die absolut perfekten Früchte, wenn der Stein nicht wäre. Es gibt aber, neben dem Schälen mit einem Obstmesser, auch gute Tricks zum Beispiel unter Zuhilfenahme von dünnrandigen Gläsern um an das süß-saftige aromatische und goldgelbe Fruchtfleisch zu gelangen.
Ein Mangobaum, fühlt er sich dann mal irgendwo gut und wohl, bring dann so viele Früchte zustande, dass die Besitzer mit dem Ernten und Essen nicht nachkommen. Reife Früchte sieht man leider, wie bei uns heutzutage die Äpfel und Birnen, in Massen unter den Bäumen vergammeln. Dose Coca ist einfacher - Flaschbier auch schneller geöffnet, als Saft selbst zu pressen.
Aber auch als Frischobst ist Mango eine Superfrucht. Vielseitig verwendbar. Und auch bedingt transportfähig und so findet man auch in Europa hier und da brauchbare Ware.
Mango ist bestimmt nach der Banane und Ananas die Nummer Drei unter den bekanntesten Tropenfrüchten. Ja in Eis und Drinks findet sie weltweit Freunde.