Information / Costa Rica

Wetter in Costa Rica!

"Infos direkt vom Naturreiseleiter"
30. Juni 2021

Mittelamerika

Costa Rica

Wetter, Witterung oder Klima?

Wie ist das Wetter in Costa Rica?

Eine der am häufigsten gegoogelten Wortkombinationen in Zusammenhang mit dem Tropenparadies Mittelamerikas. 

 

Aber es ist nicht richtig so zu fragen oder googeln, wenn der Reiseinteressierte eigentlich etwas über das Klima erfahren möchte.

E. Schönherr-SchwarzeE. Schönherr-Schwarze
Blick auf den Pazifik 

So möchte ich hier aber nicht anfangen, Haare zu spalten oder den Lehrer zu „machen“...Dennoch sollte man grundsätzlich unterscheiden zwischen diesen Begriffen. 

Das Wetter ist das kurzfristige Geschehen eines oder weniger Tage in Sachen der Parameter, die so für uns interessant sind. Somit Temperatur, Niederschlag, Wind, Sonnenstunden und so weiter. 

Dann gibt’s die Witterung; das sind, wenn ich das laienhaft sagen darf, mehrere Wetterereignisse ähnlicher Natur in Folge. Somit ein Zeitraum von vielleicht eine oder zwei Wochen mit einer bestimmten Wetterlage. 

Weiter spricht man ja vom Klima. Das ist das langjährige betrachtete Wettergeschehen im Durchschnitt oder Mittel. Und somit Zahlen, Werte der Parameter, die man messen und lesen kann, in Statistiken darstellen kann. Das Wetter kann stark vom Klimawert abweichen. Und das tut es auch insbesondere oft, in unseren gemäßigten Breiten. 

 

Deshalb interessiert uns als Mitteleuropäer das Wetter auch so intensiv. Bei uns war man früher traditionell abhängig vom Wetter und der Witterung. Die Landwirtschaft musste früher und muss auch noch heute genau aufpassen, was so am Himmel geschieht. Aber auch für alle anderen Menschen waren früher die Betrachtung und Verfolgung von Wetter und Witterung überlebenswichtig. 

 

Nicht so in den zentralen feuchten Tropen Costa Ricas. Das Klima ist hier sehr gleichförmig. Ohne große Schwankungen von Monat zu Monat oder gar Tag zu Tag. So spricht man, von Europa aus, in diesen Regenwaldgebieten vom Tageszeitenklima. In Costa Rica hingegen redet kein Mensch vom Wetter oder Klima. Jedenfalls nicht die Ticos, wie die Einheimischen sich auch gerne selbst bezeichnen. 

Es ist wie es ist und es ist ja fast immer gleich. Januar wie Juli. April wie Oktober. Pura Vida!

Stephan MartensStephan Martens
Blick auf die Karibik 

Sommer oder Winter in Costa Rica?

Zumindest aber in Regionen, wo kein tropischer Regenwald mehr gedeiht wegen etwas geringerer Niederschläge oder ungünstiger Verteilung derer in den Monaten des Jahres, also Gebiete wo die Vegetationszone des Trockenwaldes vorherrscht, da spricht man von Sommer und Winter. Sommer sind die trockeneren Monate, Winter die Feuchteren. In Costa Ricas nordwestlicher Provinz Guanacaste und im westlichen Zentraltal ist das der Fall. Sommer ist hier von Dezember bis Mai, Winter dann von Juni bis November. Kurios eigentlich, denn in Costa Rica befindet sich der Brüllaffe auf rund 8 Grad Nord. 

 

Nun zur Sache: Ich beschreibe hier nachfolgend von mir genauso empfundene typische Tagesabläufe in bestimmten Monaten, Regionen und Höhenlagen. Denn ich denke, es ist keinem Touristen geholfen, wenn er Niederschlagswerte pro Tag in Millimeter oder Sonnenscheinstunden erfährt. Wem das zu viel an „Schwafelei“ ist, der liest hier nicht weiter sondern erst beim „Fazit“.

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Punta Uva  

Das Wetter / Klima im Tieflandregenwald Costa Ricas:

Ein Tag im Tieflandregenwald, also bis maximal 600 Meter Meereshöhe:

Es wird um 6 hell und um 6 dunkel. Immer. Jeden Monat. Die Dämmerung ist nur kurz, weil die Sonne fast senkrecht auf den Horizont „fällt“. Die Nächte halten sich zumeist über 20 Grad, zuweilen auch bei 23 Grad und mehr. Tagsüber hängen die Werte davon ab, wie lange die Sonne scheint. So kann es auch bis um die 30 Grad werden oder auch zwei, drei Grad mehr. Dazu kommt hohe Luftfeuchte, es ist also recht schwül. Oft gibt es tägliche meist kräftige Niederschläge um die Mittags- oder Nachmittagszeit. In manchen Monaten sind sie ergiebiger, in manchen Monaten sparsamer. Meistens ist die Schauer oder das Gewitter in ein bis zwei Stunden beendet. Solch ein „Wetter“ kennen wir als Mitteleuropäer auch an einzelnen heißen Sommertagen mit zumeist dann finalem Gewitter.

Der Tieflandregenwald an der Küste, oft Küstenregenwald genannt, ist eine Sonderform. Hier werden die Schwüle und die hohen Temperaturen oft durch einen frischen Wind erträglicher. In Zeiten austauscharmer Luftdruckgebiete kommt es zum (tagsüber ab Mittag) Seewindeffekt und (nachts so ab Mitternacht) zum Landwindeffekt.

Das Wetter / Klima im Bergregenwald:

Ein Tag im Bergregenwald, so zwischen 600 und 1800 Meter über dem Ozean:

Die Nächte sind hier ebenfalls um 6 Uhr beendet sind immer etwas kühler so bis minimal 10-15 Grad. Die Tage reichen aber auch oft, und je nach Sonnenscheinstunden, an die 30 Grad Marke heran. Bei bedecktem Himmel und Regen kann das Thermometer auch nur bis 20 oder 22 Grad klettern. Die Schwüle ist hier oft erträglicher und nicht selten weht eine erfrischende Brise. Das Niederschlagsverhalten zeigt sich wie im Tieflandregenwald. Ich möchte gerne das typische Kanarenwetter, welches ja viele Reisende schon kennen, mit den Verhältnissen im Bergregenwald vergleichen.

Iris BaumgartnerIris Baumgartner
Nebelwald am Morgen 

Das Wetter / Klima im Nebelwald:

Der Nebelwald bedeckt die Berge in Costa Rica in Höhen von 1800 Meter bis 3200 Meter. Hier herrschen noch etwas geringere Temperaturen. Auf 2650 Meter, der Höhe einer Lodge wo ich regelmäßig zu Gast war, hat es im Jahresverlauf rund 7 Nächte mit Frost. Entsprechend nimmt die Häufigkeit nach oben zu. Unterhalb dann von 2000 Meter treten so gut wie keine Fröste mehr auf. Am Tage erwärmt sich die Luft auch bei Sonne oft bis 25 Grad. Bei Regen bleibt es oft deutlich unter 20 Grad. Sie sollten aber immer die sehr intensive Sonne berücksichtigen. In der Sonne, und jetzt kommt die gefühlte Temperatur ins Spiel, ist eine Temperaturmessung eigentlich und unter Vorbehalt nicht möglich. Diese findet immer in 2 Meter Höhe im Schatten und auf freiem Feld statt. Nicht unter dem Auto, über dem Asphalt, über der Dunstabzugshaube eines Macdoof-Restaurants oder wo auch immer. Und die gefühlte Temperatur ist dann oft stark abweichend von der eigentlichen Lufttemperatur. Denn neben der Sonne und ihrer Einstrahlung spielt auch noch Wind eine Rolle.

Das Wetter / Klima im Trockenwald:

Die Tageszeiten des Lichts sind hier genau wie in den feuchteren Gebieten. 12 Stunden Tag, 12 Stunden Nacht. Im Jahresverlauf gibt es vllt. Schwankungen von 20 Minuten, die aber auch vom Witterungsgeschehen, viele oder wenige Wolken, überlagert werden können. 

Auffälligster Unterschied des Trockenwaldes ist natürlich die namensgebende Trockenzeit. In Teilen Costa Ricas von Ende November bis in den Mai. Während dieser Monate geht die Regenintensität hinunter und erreicht in manchen Gegenden auch über viele Wochen den Nullpunkt. Also kein Wasser von oben. Das steht dann auch in Zusammenhang mit vielen Sonnenstunden und gerade gegen Ende der Trockenzeit mit Temperaturen bis zuweilen über 35 Grad. In den übrigen Monaten des Jahres regnet es im Trockenwaldklimat aber deswegen nicht katastrophal. Oft ist es dann so, wie ich das Wettergeschehen im Tieflandregenwald beschrieben habe.

Die Luftfeuchte im Trockenwald muss auch in der Trockenzeit nicht niedrig sein. Dafür sind feuchte Regenwaldgebiete meist zu nahe.

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Klare Sicht auf den Vulkan Arenal 

Mein Fazit und meine Meinung für die beste Reisezeit:

Über das Wetter sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen. Über das Klima schon. 

Jeder muss wissen, warum dort der tropische Regenwald gedeihen kann. Er braucht den Regen. Jeder muss auch wissen, dass es in Costa Rica im Normalfall nicht tagelang „kübelt“. 

Wer nun wirklich akribisch planen möchte, wir auch unter Zuhilfenahme von Klimadiagrammen nicht glücklich werden. 

Costa Rica ist sicher in den europäischen Wintermonaten beliebt, weil es dann im Norden kalt, schmuddelig und dunkel ist. Grundsätzlich aber das ganze Jahr gut bereisbar. Es gibt keine Monate, mit regelmäßigen extraordinären Niederschlagsereignissen. 

Dies heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass es nicht in allen Monaten des Jahres mal besondere auch unwetterartige Situationen geben kann. 

Schauen sie somit bei der Reiseplanung lieber auf ihre eigenen Bedürfnisse, auf ihre liebsten Urlaubsmonate oder darauf, wann weniger Touristen im Lande unterwegs sind. 

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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Stephan Martens, Reiseleiter in Costa Rica seit über 20 Jahren 

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