Ein wenig muss man schon leiden können, in einem Hide. Ein Hide ist ein Versteck, oft ein einfach und primitiv zusammengeschusterter Schuppen mit einer Türe und auf der anderen Seite zu meist eine verspiegelte Glasscheibe.
Innen finden sich manchmal zwei oder 4-5 Sitzplätze. Luxuriöse Ausführungen haben manchmal Strom über Batterien, somit auch Ventilatoren, oder sogar Außenscheinwerfer für die nächtlichen Beobachtungen. Ein WC gibt es in der Regel nicht, manchmal einen Eimer oder eine Nottoilette. Somit muss man in dieser Beziehung schon mal etwas schmerzfrei sein. Selbstverständlich ist es manchmal eiskalt oder zu anderen Zeiten sehr heiß. Be- und Entlüftung ist nur zumeist nur spärlich vorhanden.
Um dann für das Foto, je nach Tierhöhe und Größe, möglichst auf Augenhöhe mit dem Objekt zu sein, sind Hides oft etwas in den Boden eingelassen.
Es versteht sich auch von selbst, dass Verstecke in den von den gewünschten zu fotografierenden Tieren bevorzugten Lebensräumen, abseits der Zivilisation vorzufinden sind.
Störungen von außen, zum Beispiel von Spaziergängern oder Pilzsucher, sollen natürlich vermieden werden. Insofern sind die Hides oft gut versteckt und so einfach nicht zu finden. Somit ist es auch sehr üblich, dass der Besucher oder Benutzer nicht selbst dorthin fährt oder wandert. Sondern von einem Guide gebracht wird, dort genau eingewiesen wird und dann anschließend meist alleine beobachten kann. In der Regel steht der User dann mit dem Guide, wenn Empfang dies erlaubt, per WhatsApp in Verbindung. Kann also bei unvorhergesehenen Ereignissen die Aktion abbrechen oder verlängern. Das kann zum Beispiel mal sein, wenn der Abholtermin bevorsteht, aber eben noch hohe Tieraktivität gerade vorhanden ist. So würde jede sich nähernde Person stören.
Im Versteck ist im Normalfall absolute Ruhe geboten. Während des oft vielstündigen Aufenthaltes sollte nicht geredet werden, knistern von Plastik oder Papier vermieden werden. Zischen von Wasserflaschen oder Telefontöne sind ebenfalls „Gift“. Die Scheiben sollten auch nicht touchiert werden. Das passiert ja schon mal mit einem Objektiv einer Kamera und erzeugt auch außen hörbare Töne. Wichtig ist auch die Kleidung der Beobachter: Trotz verspiegelter Scheiben sind von außen weiße Shirts oder helle Schals oder hellhäutige Gesichter zu sehen. Schnelle Bewegungen sollten immer vermieden werden. Alles in Allem kostet es eine gehörige Portion Disziplin, in so einem Versteck Stunden auszuharren und manchmal auch völlig vergeblich zu warten und immer dasselbe Bild anzustarren.
Größter Fehler ist aber während der Sitzung aus dem Häuschen herauszugehen. Mal eben die Beine vertreten oder um die Ecke Pipi machen ist völlig Tabu. Der Beobachtungserfolg ist damit gefährdet. Je nach Tier und Empfindlichkeit natürlich unterschiedlich.
Bei Tieren mit guter Geruchsentwicklung ist es auch nicht unwichtig, was in der Hütte duftet. Stark riechende Lebensmittel oder gar Parfüms sind zu vermeiden.
Sie hätte hier in diesem Artikel eher eine Fürsprache erwartet als eine Warnung oder abschreckende Argumente? Klar, das kommt jetzt. Der Einführungstext ist aber eben sehr wichtig, um falschen Vorstellungen ganz deutlich vorzubeugen.
Das erwartet Sie mit uns in einem Fotoversteck
Sie haben in einem Hide die Chance, Tiere in freier Natur zu erleben. Ohne Störung. Wildtiere! Und aus kürzester Entferung!
Das in ihrem natürlichen Lebensraum, zumeist ohne Fütterung.
Für Naturfreunde ist das etwas Unvergleichliches. Film und Zoo kann jeder! Ein Hidebesuch ist ein echtes Abenteuer, ein wirkliches Privelleg so etwas zu erleben.
Wir selbst legen immer großen Wert darauf, dass die Tiere nicht gestört werden. Ihr natürliches Verhalten sollte nicht beeinflusst werden. Nicht nur in Hides, sondern auch beim Natur-entdecken zu Fuß oder mit dem Wagen oder Boot. So arbeiten wir bei den Hides zumeist mit Fachleuten wie Biologen und Naturschützer eng zusammen, die ihre Tiere und Region wie ihre Westentasche kennen. Ihre Arbeit ist, trotz des relativ hohen Preises für einen Hidebesuch, zumeist ehrenamtlich. Und nur zu leisten mit viel privatem Engagement und Feingefühl. Und Naturliebe.
In Spanen kennen und fördern wir viele Foto- und Beobachtungsverstecke. Ja wie gestalten ganze Rundreisen um diese Hidebesuche herum. Sie reisen z B mit einem Mietwagen und besuchen auf einer mehrwöchigen Tour einen oder mehrere Verstecke. Richtig rund wird die Reise natürlich dann mit Fußexkursionen in die Natur oder Autosafaris durch die Steppe. Wir wissen wo es lohnt und wo sie gute Chancen haben, Großtrappe und Bienenfresser zu finden. Um auf diesen Reisen die Möglichkeiten zu verbessern und unsere Expertise als Reiseleiter zu übermitteln, arbeiten wir seit einiger Zeit mit WhatsApp, um unsere Gäste quasi auf der „Rückbank“ zu begleiten. Übersenden so Punkte auf Google-Maps, die direkt angesteuert werden können. Oder geben mal einen Tipp für ein gutes Restaurant. Und sie haben immer die Gewissheit, gut betreut und sicher Unterwegs zu sein. Wir das gute Gefühl, dass ihre Tour läuft.
Spanien bietet eine Vielzahl an wenig besiedelten Kultur- und Naturräumen, in denen Wildtiere noch oder wieder gute Bestandzahlen aufweisen.
So ergeben sich in den Bergen Nordspaniens gute Möglichkeiten zur Bären- und Wolfsbeobachtung. Nicht aus einem Hide, sondern per Spektiv und Fernglas aus Entfernung von mindestens einigen Hundert Metern. Das ist nichts für Fotografen, die ein Portrait wünschen. Dafür ein authentisches Naturerlebnis. Stellen sie sich vor: Sie reisen bei Dunkelheit noch an in ein nahezu menschenleeres Gebiet. In Begleitung von heimischen Guides. Nach einer Stunde Autofahrt, final über Feldwege und Waldstraßen, dann im leichten Morgengrauen wandern sie schweigend noch einen Kilometer bis zum Beobachtungshang inmitten der fantastischen Bergwildnis des Kantabrischen Gebirges. Dort werden dann Spektive in günstiger Position aufgebaut, sich nur flüsternd verständigt. Nur kleine Gruppen von maximal 6 Leuten sind Voraussetzung für solche Erlebnisse. Mehr Menschen würden hier für zu viel Unruhe sorgen. Nun heißt es warten... bis die Wölfe kommen, können Stunden vergehen. Eine Haubenmeise macht den Start im Vorprogramm. Dann erscheinen Rothühner! Nach einer Stunde ziehen gut sichtbar Rothirsche am gegenüberliegenden Hang vorbei. Dort auf den Lichtungen erwarten wir auch die Wölfe. In diesen Wochen bringen die Elterntiere ihren schon halberwachsenen Jungen die Beute bis ins „Haus“. Das ist der Bereich oder die Gegend, wo die Jungen geboren worden sind.
Und so ist es nach fast drei Stunden kurzweiliger Wartezeit soweit: Die Wolfseltern kommen mit Beute! Durch die Fernoptik können wir alles gut beobachten: Die Jungen balgen um das Futter, Eltern weisen zurecht. Fantastisch!
Sicher aus großer Entfernung, aber somit völlig störungsfrei für die Tiere.
Bei den Bärenbeobachtungen ist es so, dass zu bestimmten Wochen des Jahres die Nahrungsgründe wie Haselnusssträucher beobachtet werden. Die Entfernungen sind dabei ähnlich.
Kommen wir aber zu den Hides
- Adler, Eule, Geier & Greifvögel
Weiter gibt es Verstecke für die Geierbeobachtung. Hier wird kontrolliert und von Naturschützern begleitet Aas ausgelegt und die Geierbestände dadurch unterstützend mit Nahrung versorgt. Dies erfolgt zum Ausgleich für die immer weniger rentable und deshalb zurückgehende extensive Weidewirtschaft und damit weniger anfallenden toten Tieren in der freien Landschaft.
Je nach Ort können an diesen Geierhides Gänsegeier, Schmutzgeier, Mönchsgeier und auch Bartgeier aus wenigen Metern beim Fressen perfekt beobachtet werden. Dieses Schauspiel ist allerdings nichts für allzu empfindliche Personen. Die „Akzeptanz“ der Nahrungskette ist gute Basis, um den Besuch zu genießen, denke ich.
- Trappen & bunte Hühner
Genannt sind ja immer nur die Hauptzielarten. So möchte ich aber mal nur für den Flughuhnhide am Wasserloch in der Steppe die „Strecke“ der weiteren Besucher während eines halbtägigen Ansitzens aufzählen: Wiedehopf, Turteltaube, Theklalerche, Kalanderlerche, Kurzzehenlerche, Stummellerche, Bartgrasmücke, Grauammer, Elster, Alpenkrähe, Wildkaninchen und Iberischer Grünspecht. Das ist nicht nur Pausenprogramm!
- Der Luchs
Besonderes Highlight eines Naturfreundes ist sicher ein Besuch bei den Iberischen Luchsen. Sie sind sehr zuverlässig in so einigen Gegenden in Spaniens Süden zu spotten. Aber sie sind auch recht scheu und wachsam, daher ist ein Besuch dieser Hides sicher die Königsdisziplin für Versteckbesuche.
- Europäische Schleichkatze & Fischotter
Eine Kuriosität ist sicher die Beobachtung der heimlichen Ginsterkatze. Im Bergland Kataloniens existiert ein Foto-Beobachtungsversteck der besonderen Qualität. Ausgestattet mit Scheinwerfern für die Dämmerungs- und Nachtbeobachtung. Freuen sie sich hier in diesem Versteck auch über Dachs, Wildschwein und Baummarder. Und das aus ganz kurzer Entfernung von geschätzt 3-5 Metern!
Ebenso kurios wie außergewöhnlich ist sicher die winterliche Beobachtung eines Fischotters aus dem Hide heraus. Dieser leuchtet ein Versteck aus, dass der Fischotter über die Wintermonate aufsucht.
Aber auch neben den Adlern, Geiern, Flughühnern und Trappen gibt es für die Ornithologen noch weitere Möglichkeiten: Zum Beispiel mobile Hides um Blaukehlchen und Steinrötel, Eisvögel, Dompfaff zu beobachten und abzulichten. Oder auch Spechte.
Es lohnt sich bei uns anzufragen. Gerne beraten wir im Detail dazu, wir kennen die Orte und Guides persönlich.