Eine besondere Naturregion liegt im alten Herzen des atlantischen Nordspaniens, mitten in der mächtigen Küstenkordillere und westlich der Picos de Europa.
1988 zum ersten Naturpark Spaniens erklärt, beherbergt Somiedo heute noch einige der letzten wilden Braunbären in seinen Eichen-Buchen-Wäldern. Fünf Täler mit hochgelegenen Seen und stark zerklüftete Landschaften mit starken Höhenunterschieden machen die Region für Naturliebhaber und Wanderer gleichermaßen beliebt.
Das kantabrische Gebirge zeigt sich hier von seiner vielfältigsten Seite. Die Region vereint Natur, Geologie, Kultur und Kulinarik wie keine Zweite in Spanien.
2000 ernannte die UNESCO die Region zum Biosphärenreservat.
Wir schauen mal rein, mit unserem Bericht. In die Täler, die für den Naturfreund so besonders sind:
Anmerkung: die Photos der Braunbären sind deshalb so "schlecht", weil die Tiere in angemessener Distanz beobachtet worden sind und es sich um wilde & nicht angefütterte Tiere handelt
Lage und Klima
Somiedo liegt im südlichen Teil Asturiens und ca. 80 Kilometer südwestlich der asturischen Hauptstadt Oviedo.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9 Grad Celsius und durch den atlantischen Regeneinfluss, der sich im kantabrischen Gebirge abregnet, ist die Vegetation ähnlich der von Mittel- und Westeuropa. In südlichen Tallagen kommen mediterrane Einflüsse dazu.
Flora
Wir finden in diesem Teil Spaniens generell eine sehr hohe Diversität, denn hier mischen sich atlantische und mediterranen Arten mit alpinen Vertretern. Die Wald-Landschaft wird maßgeblich dominiert von Buche und Stieleiche, Esche, Linde und Bergahorn. Während an Südhängen und in tieferen Lagen Steineiche, Erdbeerbaum und die Pistazie zu finden sind. Über 1.800 Metern finden wir außerdem auch noch Heidekräuter und Stechginster.
Eine sehr hohe Anzahl an Orchideenarten, sowie einige Narzissen und Lilien finden wir hier, die in verschiedenen Monaten zwischen April und September in verschiedenen Höhenlagen blühen.
Tipp: In den obenen Höhenlagen blüht es am intensivsten im Juni und Juli, während in den tieferen Lagen die Blütenpracht im April und Mai am größten ist.
Fauna
Die Fauna ist beeindruckend und man muß in Europa schon lange suchen, um Regionen zu finden die hier in Sachen Vielfalt mithalten können.
Säugetiere:
Wir finden hier noch einige Braunbären, die mit intensiven Schutzmaßnahmen erhalten werden. Auch der Wolf ist hier zuhause. Fischotter, Dachs, Wildkatze, Rotwild, Reh und Wildschweine leben hier.
Der endemische Ginsterhase (Lepus castroviejoi) kann mit Ruhe und Glück auf bestimmten Wanderungen auf Heiden, Ginsterhainen und in Laubwäldern über 1.000 m beobachtet werden.
Vögel in Somiedo:
Vogelbeobachtern bietet die Region durch die facettenreichen Landschaften in verschiedenen Höhenlagen tolle Möglichkeiten. Besondere Arten wie Steinadler, Zwergadler, Gänsegeier, (Wanderung bei Puerta de Somiedo) Steinrötel, Mauerläufer (Wanderung bei Lagos de Saliencia) finden wir hier regelmäßig bis häufig.
Reptilien & Amphibien
Aquatische und terrestrische Bewohner aus der Familie der „Schleicher und Ducker“ sind Bergmolche, spanischer Wassermolch, Marmormolch, Iberische Kreuzotter und Goldsteifen – Salamander, iberische Gebirgseidechse…
Der Braunbär in Somiedo und die Beobachtung
Einst lebte der Bär überall dort in Europa, wo es Wald gab.
In einigen wenigen Regionen, die schwer zugänglich und waldreich sind, konnte sich der Braunbär noch halten. Meist in schroffen Gebirgen, die nicht nutzbar gemacht werden konnten. Ja man muss sich darüber klar sein, dass diese Gebiete nicht die "Lieblingslebensräume" der Großsäuger gewesen sind, aber eben übrig geblieben sind.
Im kantabrischen Gebirge gibt es nun wieder ca. 300 Bären, die Dank der spanischen FAPAS, dem Fondo Oso Prado und weiteren Schutzorganisationen im Bestand zunehmen.
Sie kaufen alte Bauernhöfe und pflanzen Obstbäume, um dem Bären eine besssere Nahrungsgrundlage zu schaffen und Lebensraum zu erhalten.
Landwirte, deren Obstbäume oder Bienenstöcke von Bären geplündert wurden, werden heute entschädigt. Aufklärung geschieht schon in Schulen, um den tiefsitzenden Hass gegen die Tiere abzubauen.
Im Zentrum des Ortes Ports de Somiedo gibt es darüber hinaus ein Informationszentrum zum Bären.
Wenn Sie an einer Beobachtung teilnehmen wollen:
Für eine Beobachtung des Braunbären muss man einen lokalen Guide engagieren.
Mit den erfahrenen Experten werden die Tiere nicht gestört und beeinflusst. Die Beobachtung erfolgt aus angemessener Entfernung. Es handelt sich um wilde Tiere, die nicht angefüttert oder manipuliert worden sind.
Die lokalen Guides kooperieren intensiv mit Naturschutzverbänden und verpflichten sich, die Säugetiere nicht zu stören.
Weitere Säugetierbeobachtungen sind hier Zufall. Mögliche Beobachtung sind z B die von Gämsen, sowie Reh – und Rotwild.
Nebenbei: Wolfsbeobachtungen empfehlen wir an anderer Stelle, sind aber auch in dieser Region möglich.
Reisezeit für Somiedo
Besonders gut für die Bärenbeobachtung ist der Monat Mai, wobei man hier damit rechnen muss auf den Bergspitzen noch Schnee zu finden. Atlantisch alpin ist das Klima.
Die Hauptblütezeit ist im Juni und Juli und deshalb für Wanderer wohl eine besonders attraktive Zeit. Beachten Sie, dass in den Monaten Juli und August zwar das Wetter wohl am besten ist, aber auch die meisten spanischen Besucher im Naturpark unterwegs sind. Und weiter: Denken sie nicht, in Spanien scheint die Sonne bei Tag und Nacht...in Nordspanien regnet es auch regelmäßig. Es ist so ein klein wenig"Irland in Iberien".
Für Fotografen und Tierbeobachtungen sind darüber hinaus auch die Monate September bis November gut geeignet.
Besonders schöne Routen zu Fuß
- Auf ca.1600m: Die Wanderung zu den Bergseen „Los Lagos de Saliencia“ ab dem Parkplatz Alto de la Ferrapona.
Besonderheiten:
Wunderschöne Aussichten in Täler, gefaltete und verworfen Felsen und tiefblaue Bergseen, deren Entstehungsgeschichte bis ins Paläozoikum zurückreicht.S. MartensS. MartensAuf 1.700m
Alpine Flora mit Stechginstern, Enzian, Fettkraut, Seidenhaariger Seidenbast, Eisenhut und Dunkler Fingerhut und Pyrenäen Merendera.
Steinrötel, iberische Gebirgseidechse - Auf ca.1400m Rundwanderung im Valle de Lagos, ca. 12 Kilometer ab dem Parkplatz: Aparcamiento Valle Del Lago.
Besonderheiten:
schöner Rundweg mit einem See als Ziel. - Auf 1400m kleine Wanderung in Puerta de Somiedo
Besonderheit:
Achten Sie auf Greifvögel wie z.B. Zwergadler
Comida typica - Was isst man in Asturien?
Rustikales Essen und ein leckeres Glas Apfelwein, das gehört auf jeden Fall zu einem Aufenthalt in Somiedo.
Asturien ist bekannt für deftige Gerichte.
Nach einem anstrengendem Tag mit Bären und Steinadlern empfehlen wir Ihnen deshalb eine leckere Fabada Asturiana mit Blutwurst und Fleisch.
Asturien ist auch und insbesondere nahe der Küste auch Apfelland und so bleibt es auch nicht aus, dass man zum Abendessen in Somiedo einen Apfelwein trinkt.
Übrigens: Vor 20 Uhr bekommt man in Somiedo so gut wie nichts zu essen.
Die FAPAS
Wir möchten Sie gerne noch einmal hier auf die Arbeit der FAPAS, dem Fondo para la Protección de los Animales Salvajes aufmerksam machen.
Für den Bären leistet der Fondo wichtige Arbeit, indem er versucht den Lebensraum zu erhalten. Er pflanzt Obstbäume, erstellt Bienenkästen für die Bestäubung und kauft Land um Schutzgebiete zu erweitern.
Falls Sie sich gerne weiter über die Arbeit des FAPAS informieren möchten, dann schauen Sie doch mal auf der Seite der Organisation vorbei.