Flora & Fauna / Spanien

Spaniens Naturschätze: Besondere Vögel

Unsere Top 12 Vögel der iberischen Halbinsel
29. März 2021

Europa

Spanien

Unsere Top 12 Vögel Spaniens!

Sie möchten in Spanien in die Natur? Sie möchten Birds, die sie in Mitteleuropa nicht so leicht sehen, finden und fotografieren können?

Hier meine persönliche Auswahl für sie. Nicht unbedingt Seltenheiten, nicht unbedingt exklusiv nur in Spanien zu finden, aber dafür gleich mit Orts- und Praxistipps. Und mit Hinweisen, in welchen Jahreszeiten und in welchem Lebensraum sie zu finden sind. 

Allesamt sind es Persönlichkeiten und Typen, denen man alleine jeweils einen Ausflug widmen sollte. Mit Mehreren zusammengenommen ergibt sich dann vielleicht eine ganze Urlaubs-Natur-Reise?

Platz 12: Der Rosaflamingo

Ohne Frage ein ansehnlicher Vogel. Zumeist ja auch in stattlichen Schwärmen zu beobachten.

Flamingos im Flug 
Im Flug ist sein Anblick ein Genuss; in oft malerischer Landschaft, flachen Seen, leicht salzigen Lagunen und temporären Teichen anzutreffen. Mit diesem intensiv rosa gefärbten und 135 cm hohen Vogel suggeriert man oft Exotik und Tropen. Die europäische Population beträgt rund 40.000 Paare, Tendenz steigend. Sie brüten gerne in Salinen, großen Lagunen, sind dabei aber störungsanfällig. Somit sind sie wählerisch, wo sie brüten und dann, während der Brutzeit, auch nicht in ganz Spanien zu finden. Im Winterhalbjahr an allen Lagunen an den Küsten des Mittelmeers und Atlantik-Süd. Sowie Seen im Binnenland der La Mancha und Extremadura. Diese Binnenseen sind oft im Sommer und Herbst wegen Austrocknung nicht mehr existent. An ihren Brutplätzen sind sie zuverlässig im Frühjahr im Ebrodelta, bei Almeria oder im Coto de Donana zu sehen. 

By the way: Es ist übrigens ein Märchen, dass sie nur, wenn sie durch Seihen und Filtern rote Krebstierchen aufnehmen, so schön rosa werden. In den Niederlanden, Nationalpark Maasduinen, habe ich mal einen Ausreißer der Kolonie vom Zwillbrocker Venn über seine Jugendphase beobachtet. Grau ist er angekommen, rosa ist er geworden. Nur mit der üblichen Diät, welche ein Flachgewässer der Tiefebene bietet.

Platz 11: Der Schwarzstorch

Ja ich weiß, er ist auch in vielen Ländern im östlichen Europa keine so große Seltenheit.

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Schwarzstorch 
Aber ich habe ihn hier mit in die Auswahl genommen, weil er in Spanien, in der Extremadura so schön und planbar zuverlässig zu sehen und zu fotografieren ist. So sicher wie im Zoo. Sorry für den Vergleich, denn ich bedauere so einige gefiederte Geschöpfe, welche dort oft unter schlimmen Bedingungen ihr Leben fristen müssen. 

Er ist ja mit 100 cm nur etwas kleiner als sein bekannterer Bruder, der Weißstorch. Und er ist auch viel weniger ein Kulturfolger, baut er doch zumeist seine Nester in Bäumen in stillen, einsamen Waldregionen. 

Wenn er im Frühling aus Afrika zurückkommt und so ab März in der Extremadura, im Nationalpark Monfragüe erscheint, macht er etwas ganz anders. Er brütet an einer gut einsehbaren Felswand, fast in Höhlen, in direkter Nachbarschaft von riesigen Gänsegeiern. Mit diesen zusammen steigt er dann bei passender Thermik auch auf, erreicht fotogen kreisend auch die gewünschte Höhe um dann die nächsten Kilometer gleitend bis in sein Fisch-Jagdgebiet zurückzulegen.

Platz 10: Die Blauracke

Ein schmucker Kerl: Etwa so groß wie eine Dohle, mit großem Kopf und kräftigem Schnabel.

Blauracken  

Er sitzt gerne auf Warten und wartet .... auf große bis mittlere Flug- oder zumeist Bodeninsekten. Aber auch auf kleine Wirbeltiere wie Mäuse und Echsen. Mit charakteristischem Ruf stürzt er dann los, in rasantem Sturzflug packt er seine Beute und fliegt mit ihr zurück zu seinem Platz. In „Eisvogelmanier“ wird das Opfer dann durch Schlagen auf die Unterlage erst getötet. Ein klassischer „Ansitzjäger“. Auf dem Zug nehmen Blauracken aber auch mit Obst (Trauben und Feigen) vorlieb.

Ihre Lebensräume sind in Spanien überall dort zu finden, wo es lichte Baumbestände mit Bruthöhlen gibt. Also in halboffenen Gebiete, wie Dehesas (Korkeichen- und Steineichenwälder), aber im Süden auch in semiariden Landschaften. Dort benutzen sie dann oft Stromleitungen als Aussichtspunkt und auch Steilwandhöhlungen (Natur- und Gebäude) zum Brüten. Zuweilen, und bei passender Bodenbeschaffenheit und Härte werden auch Höhlen in Steilwänden selbst gegraben.

Schauen sie somit ab Mai in der La Mancha, Extremadura oder aber auch in Navarra, Aragon (trockenere Gebiete im Ebrotal) um diesen Vogel zu sehen. Ich kann keinen bestimmten Ort hervorheben, denn sie sind in guten Beständen vorhanden. Nirgends wirklich häufig, aber doch, weil sie sich ja auf Stromleitungen nicht so gut verstecken können, leicht zu finden. Nach September sind sie wieder im Winterurlaub im Afrika südlich der Sahara.

Platz 9: Der Wiedehopf

Kaiserstuhl und Neusiedler See. Da sind sie auch zu sehen.

Wiedehopf bettelt  
Aber dort muss man sich schon anstrengen. Seinem Ruf lauschen, sich langsam heranpirschen an den scheuen Gesellen. Oder gar im Tarnzelt warten und dann mit einem Foto aus großer Entfernung zufrieden sein?

In Spanien ist der „Stinkvogel“ ein Allerweltsvogel. Er stinkt, weil er seine Jungen zur Feindabwehr einkotet. Er kommt dort in die Gärten, auf die kurzgeschnittenen Wildrasen der Campingplätze. Er profitiert von der noch nicht so „durchgestylten“ Landwirtschaft. Von Flächen, die nicht bis auf den letzten Cent ausgepresst werden wie im extrem gewinnorientierten Mitteleuropa. Dort findet er im Boden mit seinem speziellen Schnabel seine Lieblingsnahrung: Engerlinge. Aber auch Raupen, Grillen, Käfer, Spinnen, Schnecken und Tausendfüßler stehen auf seinem Menüplan. 

In ganz Iberien ist er ein richtiger Kulturfolger geworden, bevorzugt warme Standorte mit schütterer Pflanzendecke, oft Streuobstwiesen, Steineichenwälder, Wein- oder Olivenplantagen. Da wo Oliven und Wein neuerdings sehr intensiv in „Reihe und Glied“ und EU-gefördert angebaut werden, verschwinden sie mehr und mehr. 

Wie die Blauracke bevorzugen sie für die Brut Hohlräume aller Art. Das muss nicht immer eine Baumhöhle sein, es reicht auch ein Holzstoß oder eine Mauerspalte.

In Nordspanien sind sie nur im Sommerhalbjahr ab April zu sehen. In der Südhälfte auch den ganzen Winter zusätzlich. Gute Regionen um sie zu beobachten sind die Extremadura, La Mancha, aber auch Andalusien, Aragon und Katalonien. Im Sommer auch im Norden südlich der Küstenbergkette, dort wo es etwas trockener ist. Also in Kastilien-Leon. Achten sie gerade im Frühling auf seinen „Huphuphup“-Ruf. Aber in Spanien werden sie ihn ohnehin nicht übersehen können; fliegt er auf ist er nicht nur wegen seines Schopfes ein Hingucker. 

Platz 8: Der Kuhreiher

Bestimmt einer der Vögel mit dem größten Verbreitungsgebiet auf der Erde. Und deshalb für erfahrene Weltenbummler kein außergewöhnlicher Bird mehr.

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Kuhreiher im Paarungskleid 
Er ist weiter in Ausbreitung begriffen, tauchte zum Beispiel in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts in Costa Rica zum ersten Mal auf. Klar und schnell verständlich warum: Costa Rica war (wie Deutschland) bis vor kurzer Zeit komplett bewaldet und ohne Weidetiere. Und der Kuhreiher ist ein perfekter Kulturfolger, wie der Name sagt. Aber er folgt nicht nur Rindern, auch Schafen und Schweinen. Und so erweitert sich Zug um Zug sein Areal. Auch Richtung Mitteleuropa.

Die Tiere schrecken durch ihre Hufe Insekten auf und schon ist der Reiher zur Stelle. Das ist offenbar so erfolgreich, dass der Nachteil, in der grünen Landschaft in dieser weißen Pracht so auffällig da zu stehen, locker wettgemacht wird. Man sollte ja annehmen, so ein für Prädatoren einfach zu ortender „Snack“ müsste sich schnell weg-evolutionieren.  

Sie brüten in Kolonien auf Bäumen und es ist ein herrliches Spektakel, wenn die Jungen fast flügge sind. Von weitem hört man ihr Gezeter. 

Interessant ist weiter, dass sie sich für die Paarungszeit extra „schick“ machen, ein Paarungskleid anlegen und dann deutlich anders gefärbt sind. Die Beine und Schnabel rot, das Gefieder zum Teil gelblich.

Das Ebrodelda, die Feucht-Regionen um Alicante, aber auch die ganze Extremadura und Andalusien sind das ganze Jahr über gute Orte zur Sichtung. Wo Weidetiere sind, ist der Kuhreiher meist nicht weit. Gerade in der Brutzeit ist ihnen aber die Nähe von feuchterem Gelände sehr angenehm.  

Platz 7: Das Purpurhuhn

Eine echt „fette“ Ralle. Roter Schnabel – stahlblaues Gefieder – beeindruckend schön!

Purpurhuhn 
Fast 50 cm wird sie groß und wiegt dann 1 kg. Sie hat ebenfalls ein weites Verbreitungsgebiet, ist aber nirgends wirklich häufig. In Europa nur an wenigen Orten, Spezialhabitaten. Genauer und in Spanien (ganzjährig) in den Sumpfgebieten am Mittelmeer, Ebrodelta und einigen Seen im Binnenland in der La Mancha (Tablas de Daimiel) und der Extremadura. Ihr Vorkommen ist abhängig von weichen Sprossen, Blätter und Knollen von Wasserpflanzen. Diese präparieren und verzehren sie auf ganz besondere Art: Besonders ausgewählte Pflanzenteile werden mit dem kräftigen Schnabel gezupft, dann mit den Riesenfüßen sichernd geschält, um an das leckere innere Mark zu gelangen. Alsdann, ebenfalls mit den Füßen haltend, werden kleine Stückchen mit dem Schnabel wie mit einer Schere „abgeschnippelt“ und genüsslich verzehrt. Spannend so etwas in Ruhe zu beobachten. Das geht besonders gut von einer der Beobachtungshütten, welche gerne in Spanien an Naturschutzgebieten oder Nationalparks vorgehalten werden. 

Ihr Nest bauen sie schwimmend, auf Wasserpflanzen gebettet legen sie rund 10 Eier. Die Kids sind Nestflüchter. 

Platz 6: Der Rötelfalke

Dieser kleine, hübsche Falke macht uns immer besondere Freude.

Rötelfalke mit Beute 
Seine Beobachtung, seine Orte an denen er seine Flugkünste zeigt, stehen oft in Zusammenhang mit dem Besuch eines kleinen Städtchens oder einer landschaftlich schön gelegenen Burg. Denn sie brüten ab März in kleinen Kolonien unter Dächern und in Hohlräumen. Das „Urban Birding“ macht in Spanien, von der Terrasse einer Tapasbar, eben besonders Spaß. Besonders möchte ich zwei Punkte empfehlen: Erstens die Arena (Plaza de Torros) in Trujillo, zum Zweiten die Burg von Alcocer (Castillo de Puebla de Alcocer). Zu Beginn der Brutzeit, wenn sie noch mit der Paarbindung, Balz zugange sind, bekommt der Fotograf besonders morgens und abends Flugakrobatik gezeigt. Mit dem Turmfalken haben sie gewisse Ähnlichkeit, sind aber kompakter und bunter. Sein englischer Name, Lesser Kestrel, deutet darauf hin. Auch seine Jagdgewohnheiten: Er rüttelt gerne und erbeutet Nager, Echsen, Schlangen und Gliederfüßler. Seine bevorzugten Lebensräume sind offene Landschaften und trockenere Gebiete. Er ist ein Langstreckenzieher und verbringt die Winter oft in Schwärmen (!) in Afrika südlich der Sahara.

Platz 5: Das Rothuhn

Bei den Jägern Spaniens steht dieses „verrückte Huhn“ auf Platz 1.

Rothuhn hinter Weinstock 
Denn sie sind noch recht häufig. Noch, denn die Landwirtschaft wird auch hier immer intensiver. Wo kein Brachland zwischen den Feldern vorhanden ist, das verschwindet dann wie bei uns das Rebhuhn, auch das Rothuhn. Ein Anbieter exklusiver Jagdreisen schreibt: "Während der Saison (Oktober bis Februar) können sehr gute Strecken (Jägersprache für Tötungen) erwartet werden. Im Schnitt überfliegen bei einer Treibjagd 4000 Rothühner die Schützenkette." Gejagt wird natürlich mit weitstreuenden Bleischrot. Ein Körnchen reicht, das Huhn fällt vom Himmel, der Jagdhund wittert den Schweiß (Jägersprache für Blut) und bringt das sterbende Tier. 

Entsprechend scheu ist es. Zumeist entdeckt man es während langsamer Autofahrten durch das Gelände. Steigen sie auch dann nicht aus, sondern lassen den Motor laufen, lassen vorsichtig das Fenster hinunter und können dann Kamera oder Fernglas in Position bringen. Es gibt keinen Ort, den ich besonders empfehlen könnte. Ihre Lieblingslebensräume sind jedoch offene Gelände mit schütterem Bewuchs. Nicht zu intensives Kulturland. 

Die Geschlechter sind gleich, sie suchen Sämereien, Blätter, Wurzeln. Im Winter auch Hülsenfrüchte. Die Jungtiere besonders auch Insekten als Beikost. 

Platz 4: Der Spanische Kaiseradler

Herr Adalbert Wilhelm von Bayern (wohl ein Blaublut) war Namensgeber.

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Spanischer Kaiseradler im Monfragüe 
Lautet sein lateinische Name doch Aquila adalberti. Und er ist ein Endemit in Iberien. Das macht ihn von Natur aus selten. Es existieren heute, nachdem die seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts einsetzenden Schutzmaßnahmen etwas greifen, rund 500 Exemplare weltweit. Seine Zahl war damals bis auf 100 Individuen zurück gegangen. Er ist nicht der größte Adler, erreicht dennoch beeindruckende 80 cm Körperlänge und eine Spannweite von 2,20 m. Gut zu identifizieren durch die hellen „Lichter“ an den Flügelvorderseiten. Er mag besonders Kaninchen, Hasen, Tauben, Enten und auch Füchse, welche immer auf dem Boden geschlagen werden. 

Seine Nester baut er in besonderes großen Bäumen wie Korkeichen oder Kiefern. Insbesondere in ruhigen Gebirgen. Die Brutzeit dauert von März bis Juli und wenn zwei Junge flügge werden, dann war es ein guter Erfolg. 

Die größte Dichte erreicht sein Bestand im Monfragüe Nationalpark in der Extremadura. Hier kann man das ganz Jahr mit ein wenig Geduld und Glück diese tollen Vögel beobachten. Mein Tipp ist hierfür der Mirador (Aussichtspunkt) de la portilla del Tietar.

Platz 3: Die Blaumerle

Einige Systematiker sehen diesen stahlblauen Felsenbewohner bei den Drosseln, andere neuerdings bei den Schnäppern.

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Blaumerle 
Unabhängig davon ist es mir gerade passiert und ich habe das Weibchen einer Blaumerle im Vorbeihuschen als „ordinäre“ Amsel abgetan. Sie ist aber etwas kleiner und, gerade das Männchen, unverkennbar gefärbt. Auch ihr Gesang ist eher drossel- als schnäpperartig. 

Der aufmerksame Wanderer findet sie oft auf Warten sitzend im trockenem, warmen und steinreichen Gegenden. Steinbrüche, alte Gemäuer, Ruinen sind ja ohnehin Orte, die auch Naturfreunde anziehen. Hier machen sie Jagd auf Spinnen, Insekten, Würmer, Asseln und auch kleine Reptilien wie Eidechsen. Im Herbst werden, auch wieder in Drosselmanier, Früchte und Obst nicht verschmäht. 

Sie ist somit fast ein Charaktervogel Spaniens, taucht immer wieder auf, begleitet Wanderungen. Es gibt keinen speziellen Ort, welchen ich zur Sichtung hervorheben könnte. Stimmt das Habitat, dann kann nur der tiefe Winter der Grund sein, sie zu übersehen. 

Platz 2: Die Weißkopf-Ruderende

Ich habe diese komische Ente erst vor kurzer Zeit überhaupt zum ersten Mal gesehen.

Weißkopf-Ruderende -Tablas de Daimiel 
Sie ist sehr selten und durch Bastardisierung mit der Schwarzkopf-Ruderente gefährdet. Das ist kein natürlicher Prozess, sondern ausgelöst durch die Haltung in Parks und Zoos. Ausgebrochene Tiere verpaaren sich artfremd. Gerade in Großbritannien werden Ruderenten gerne als Ziergefügel gehalten.

Sie zeichnet ein Großer Kopf mit unverhältnismäßig großem und blauen Schnabel aus. Ihren Schwanz stellen sie oft, etwas entenuntypisch, in die Höhe. Ihre Beine hat sie noch weiter als andere Enden hinten am Körper, kann deswegen noch besser schwimmen und tauchen. Fliegen, das geht auch ganz gut, aber zu Fuß sind sie eher „trottelig“.

Sie kommen in Europa (mit Ausnahme des äußeren Südostens) nur in Spanien vor. Dort nur auf schilfbestandenen und brackigen Seen. Dort fressen sie gerne Wasserpflanzen, sowohl das Grün als auch die Samen. Kleinlebewesen werden dabei gerne mit verzehrt, aber eher zufällig. Vielleicht ist das der weitere Grund für ihre (natürliche) Seltenheit? Eine Ente sollte sich besser an das Filtern halten, wofür ihr Schnabel konstruiert ist. 

Ein Ort, um sie das ganze Jahr über zu sehen, ist der Nationalpark Tablas de Daimiel und seine benachbarten Lagunen. Hier gibt es Beobachtungshütten, aus denen man bei jedem Wetter ,außer Gegenlicht , gute Bilder „erbeuten“ kann.  

Platz 1: Der Gänsegeier

Er ist DER Spanier unter den Vögeln überhaupt.

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Gänsegeier im Flug 
Mit einigen zehntausend Exemplaren bevölkern sie insbesondere gebirgige Regionen. Sie beeindrucken durch ihre Segelkunst, durch ihr grimmiges Aussehen und ihre uns oft anwidernden Ernährungsweise. 

In Größe übertreffen sie unseren edlen Steinadler deutlich. Aber sie sind auch im Flug von weitem unverkennbar. Liegen sie doch steif wie ein Brett in der Luft. Und wenn sie etwas näherkommen, sieht der Fernglasbeobachter oder Fotograf auch seine deutlich schwarz-weiße Flügelfärbung und seinen kahlen Hals. Dieser ist federfrei, damit er seinen Kopf ganz tief in verendete Tiere hineinstecken kann. Und danach eben nicht mit verschmutzen, blutigen Haupt nach Hause fliegen muss. 

In Spanien werden Tiere aus der Massentierhaltung an bestimmten Stellen, offiziell und ordnungsgemäß, den Geiern „zur Verfügung gestellt“. Darüber hinaus profitieren sie von den offenen Landschaften, von der extensiven Tierhaltung und den dadurch regelmäßig anfallenden Kadavern. 

An solchen Plätzen der Ablage toter Tiere können dann auf Vorbestellung und in Fotoverstecken Bilder geschossen werden, deren Ursprung man in der Serengeti vermuten würde. Zu den zahlenmäßig dominanten Gänsegeiern gesellen sich oft Mönchsgeier und der kleinere Schmutzgeier. Nachverwerter ist der Knochenbrecher, der Bartgeier.

Gute Orte, das ganze Jahr, um diese Riesen am Ruhe- und Brutplatz zu sehen, sind die Täler von Hecho und Anso in den Westpyrenäen. Oder die Yeclaschlucht bei Covarrubias (Burgos). Aber auch in den Picos de Europa sind sie häufig. Ein „Autotreffer“ ist auch immer der Geierfelsen im Monfragüe Nationalpark.  

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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Mit DieNaturreise unterwegs in der Natur Spaniens!

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