Da wir mit dem Reiseanbieter „DieNaturreise“ schon zweimal in Costa-Rica waren und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht hatten, haben wir uns von Sabrina & Stephan Martens, angelehnt an die angebotene Naturkundliche Algarve Mietwagenrundreise, eine individuell auf uns zugeschnittene Mietwagen-Rundreise zusammenstellen lassen. Da wir gerne Birdwatching machen, wurde diese Reise schwerpunktmäßig darauf ausgerichtet.
Festzuhalten bleibt: es hat uns sehr gut gefallen, gute Routenführung, gute Reiseunterlagen, sehr gute Hotels, ein überaus aktiver virtueller Reiseleiter, der uns via WhatsApp noch viele Tipps zu lohnenden Ausflugszielen mitgeteilt hat.
Daher herzlichen Dank an die Firma „Die Naturreise“ von Sabrina und Stephan Martens für diese passgenaue Ausarbeitung und Organisation unserer Rundreise. Überaus gefreut hat uns auch die Willkommen zu Hause Karte, die wir bei unserer Rückkehr im Briefkasten vorgefunden haben.
Reisebericht Naturreise Portugal 23.04. – 07.05.2023
Tag 1 | Flug Frankfurt nach Faro und Fahrt nach Lagos.
Nach der Ankunft in Faro wurden wir schon von einer Mitarbeiterin des Autovermieters erwartet. Die Übernahme des Mietwagens, der ebenfalls über Sabrina & Stephan gebucht wurde, verlief schnell und reibungslos.
Nach dem „Vertraut machen“ mit dem Mietwagen erfolgte die Anreise nach Lagos immer entlang der Südküste Portugals nach Westen.
Das für 3 Nächte gebuchte Hotel Marina Rio hat uns sehr gut gefallen, wir hatten ein schönes Zimmer und ein hervorragendes Frühstück. Durch die zentrale Lage des Hotels an der Marina von Lagos waren der Innenstadtbereich und die Lokale fußläufig gut zu erreichen. Als zentraler Ort für die geplanten Ausflüge war dieses Hotel sehr gut gewählt.
Tag 2 | Ausflüge an der felsigen Westalgarve
Den Empfehlungen unserer Reiseunterlagen folgend haben wir umfangreiche Erkundungen und Wanderungen auf der Halbinsel Sagres sowie der Festung „Ponta de Sagres“ unternommen.
Da Stephan quasi „auf dem Rücksitz“ mitgefahren ist, bekamen wir fast täglich via WhatsApp weitere Tipps in Form von Karten, Links usw. über lohnende ornithologische Ausflugsziele mitgeteilt. Daher konnten wir viele Vogelarten, wie z. B. Theklalerchen, Felsenschwalben, Alpenkrähen sowie verschiedene Möwenarten gut beobachten. Auf Bootsausflüge an der Küste haben wir während des ganzen Urlaubs verzichtet; wir konnten aber vom Felskap aus mit dem Fernglas einige Boote inmitten von springenden Delfinen beobachten.
Tag 3 | Ausflüge an die Küste zwischen Lagos und Portimão
Eine Wanderung in dem Umfeld der Mündung des Rio Alvor sowie weitere Erkundungen der strukturreichen Halbinsel im Mündungsgebiet des Rio Alvor standen heute auf unserem Programm. Unterwegs sahen wir immer wieder viele „bewohnte“ Storchennester und Gruppen von Nahrung suchenden Weißstörchen.
Von anderen Gästen erhielten wir beim Frühstück einen „Geheimtipp“ für ein typisches Lokal an der Werft beim Fischerhafen, das Tasca do Kiko, Estrada de São Roque A, Lagos, Tel. +315 282 046 037. Reservierung, insbes. für Gruppen, empfohlen!
Tag 4 | Von Lagos zur Ria Formosa und zur sandigen Ostalgarve
Auf unserem Weg zur nächsten Unterkunft im Ferienort Quinta do Lago haben wir die Lagoa dos Salgados beim Ort Armação de Pera besucht. Dies ist ein lohnenswertes Beobachtungsgebiet für diverse Vogelarten wie Wiedehopf, Seidenreiher, Sichler usw.
Außerdem haben wir noch einen Abstecher in die kleine Stadt Loulé gemacht. Hier gibt es u.a. eine kühle kleine Markthalle, in der aber leider am frühen Nachmittag die meisten Stände schon geschlossen waren.
Die Unterkunft für die nächsten zwei Tage, der Lakeside Country Club war sehr gut gelegen und bot eine große geräumige Ferienwohnung. Leider konnten wir hier nur frühstücken, da das Lokal zu dieser Jahreszeit noch nicht geöffnet war. Die Suche nach einem bezahlbaren Lokal für das Abendessen gestaltete sich zwischen all den noblen Golfanlagen als etwas schwierig.
Tag 5 | Exkursionen in der Ria Formosa
Ganztägige Exkursion auf dem Ludo-Trail, direkt am Ferienort Quinta do Lago gelegen.
Hinweisschilder mit Karten und Wanderwegen geben einen guten Überblick über das Gebiet. Beobachtungshütten erleichtern das Birdwatchen
und Fotografieren.
Tag 6 | Reise von Quinta do Lago bis nach Castro Marim an der spanischen Grenze
Auf dem Weg zu unserer nächsten Station Castro Marim haben wir die Zeit für eine weitere Entdeckungstour im Naturschutz- und Umweltbildungszentrum der Ria Formosa „Quinta de Marim“ bei Olhão genutzt, das wir im September 2021 schon einmal besucht hatten. Rundwege mit Beobachtungsmöglichkeiten bieten hier immer wieder schöne Ausblicke. Leider konnten wir in der üppigen Vegetation das hier vorkommende Europäische Chamäleon nicht entdecken, dafür hat sich aber der Besuch einer Beobachtungshütte an einem Süßwasserteich umso mehr gelohnt. Hier konnten wir neben vielen Seidenreihern und anderen Wasservögeln auch 4 Purpurhühner entdecken. Das seltene Purpurhuhn war auch einer unserer Wunschkandidaten für diese Reise.
Gegen Abend haben wir das dritte Hotel unserer Rundreise, das Praia Verde Boutique Hotel erreicht. Die ruhige Lage des komfortablen Hotels zwischen Pinien und Luxusvillen wirkt entspannend, ebenso der Weg zum Strand durch ein Naturschutzgebiet.
Tag 7 | Naturerkundungen in der nahen Umgebung von Castro Marim
Zum einen liegt das Hotel in einer parkähnlicher Gartenanlage mit schönen Beobachtungsmöglichkeiten, zum anderen sind gute Trails wie beispielsweise die „Cerro de Bufo“ Saltpans, ein Salzmarschgebiet in dem Flamingos, Säbelschnäbler etc. anzutreffen sind, schnell erreichbar. Auf einer Wiese ließ sich ein Wiedehopf bei der Futtersuche von uns nicht stören. Interessant liegt auch die Beobachtungshütte in der Nähe der Autobahnbrücke über den hier schon ziemlich wasserarmen Grenzfluss Guadiana, wo wir u.a. einige Braune Sichler gut beobachten konnten.
Tag 8 | Der Doñana ruft!
Heute fuhren wir nun über diese imposante Autobahnbrücke nach Spanien. Ein Zwischenstopp auf dem Weg zum Doñana Nationalpark war das Dorf Niebla. Dieses sehenswerte kleine Dorf mit der historischen Stadtmauer und dem Kastell mit vielen Türmen hat uns sehr gut gefallen. In einer landestypischen kleinen Kneipe mit vielen einheimischen Besuchern, haben wir sehr schmackhafte Tapas gegessen und dem Treiben zugesehen. Weiter ging die Fahrt über den Río Tinto, dessen Färbung auf der Verwitterung der Mineralien, die Schwefelstoffe von Schwermetallen enthalten, beruht.
Nachdem wir eine weitere sehr storchenreiche Gegend - mit doppelstöckigen Storchennestern auf Strommasten - durchquert hatten, kamen wir am Nachmittag in El Rocio am Rande des Nationalparks Doñana an. Durch den durchweg sandigen Boden und die Holzgeländer vor den Gebäuden haben wir uns etwas wie in den „Wilden Westen“ versetzt gefühlt. Nach dem Bezug unseres Zimmers im Hotel La Malvasia, nutzten wir die Zeit noch für einen Besuch im Hotelpool und einem kleinen Erkundungsspaziergang am See.
Tag 9 | Der Naturpark Doñana
Nach einer schlaflosen Nacht (wir hatten ein Zimmer mit Fenster zum Lichtschacht mit den Klimaanlagen des Hotels!) war um 07:30 Uhr eine Tour im 4x4 Fahrzeug durch das Kerngebiet des Doñana-NP geplant. Dieses Gebiet darf nur mit einem autorisierten Führer befahren bzw. betreten werden. Nur Randbereiche können frei besucht werden. Dieser Park, berühmt für seine Pardelluchse und Kaiseradler, ist der größte und bekannteste Nationalpark Spaniens. Leider haben sich beide Arten auf der gut 3-stündigen Rundfahrt nicht gezeigt, aber der Fahrer des Allradbusses erläuterte uns in Spanisch und Englisch die Problematik der Trockenheit der Gegend und machte uns auf etliche „Bewohner“ in Wald und Flur aufmerksam. Gutes Beobachten oder Fotografieren war wegen der Gruppengröße leider nicht möglich.
Nach der Rückkehr in unser Hotel wurden wir sehr positiv überrascht. Durch Intervention auch von unserem Reiseleiter Stephan Martens haben wir einen Zimmerupgrade in ein Premium Zimmer in einem neueren Gebäudekomplex bekommen. Das unglaublich freundliche, zuvorkommende und unkomplizierte Verhalten des Personals und der Hotelleitung hinsichtlich des Zimmerwechsels hat uns beeindruckt. Dieses Luxuszimmer gewährleistete für die nächsten zwei Nächte ein störungsfreies Schlafen.
Am Nachmittag besuchten wir noch das nahe gelegene Naturschutzzentrum, von dessen Dachterrasse man einen wunderbaren Ausblick auf die Vogelvielfalt auf dem See und die im Uferbereich grasenden Wildpferde hat und machten einen Spaziergang entlang der Seepromenade. Hier haben wir in unmittelbarer Nähe dieses fotogene Purpurhuhn entdeckt, das anscheinend hier im Schilf wohnt.
Tag 10 | Umfeld des Doñana Nationalpark
Heute haben wir die Umgebung des Doñana Nationalparks in südlicher Richtung bis Matalascañas erkundet. Leider mussten wir bei einer kleinen Wanderung zur Laguna del Jaral feststellen, dass diese ausgetrocknet ist und deshalb nur wenige Vögel zu hören oder sehen waren. Danach durchforsteten wir noch die Gegend nördlich von El Rocio, wo man zuerst einmal viele Erdbeerplantagen durchqueren muss. (Auch so ein „Wasserräuber“!)
Der Wunsch einen Kaffee zu trinken, führte uns mitten im Nirgendwo zu einer Gaststätte, die dem Freund eines wohl berühmten Toreros gehörte. Ein Stierkopf, viele Fotos und Auszeichnungen an den Wänden ließen auf eine erfolgreiche Laufbahn schließen.
Bei aller Vorsicht bin ich überzeugt, neben dieser Gaststätte einen Pardelluchs gesehen zu haben. Leider ging alles so schnell, dass ein fotografieren nicht möglich war.
Bei unserem Abendspaziergang zum Sonnenuntergang zeigte sich aber wieder das fotogene Purpurhuhn, die Schwalben schaukelten auf den Schilfhalmen und wir bewunderten die lange Reihe der Flamingos, die zu ihren Schlafplätzen wanderten.
Tag 11 | Mertola als Stopp in das Landesinnere Portugals
Die Rückreise nach Portugal und dort entlang des Grenzflusses Guadiana über Alcoutim und Umgebung zeichnete sich durch eine schöne Landschaft mit großer Biodiversität aus.
Allerdings waren die Gräser auf den Wiesen aufgrund der hier herrschenden Trockenheit gelbbraun und nicht voller Wildblumen. Dieser Wassermangel, der in Zentralspanien und Portugal herrscht (großflächige Absenkung des Grundwasserspiegels durch zu großen Wasserverbrauch für die exzessive Bewirtschaftung verbunden mit ausbleibendem Regen besonders in den Wintermonaten) hat uns sehr betroffen gemacht – gerade im Vergleich zu den vielen saftig grünen, gut bewässerten Golfplätzen und poolbestückten Ferienhäusern und Touristenanlagen im Küstenbereich.
Gegen Abend haben wir unser Quartier Quinta do Vou erreicht, das einen wunderschönen Blick auf die gegenüberliegende Stadt Mértola und die jagenden Bienenfresser und andere Vögel bot . Auch den Pirol konnten wir hören, zu sehen bekamen wir ihn nicht.
Die historische Stadt Mértola liegt am Ufer des Rio Guadiana und bewahrt römische und maurische Zeugnisse. So war die Pfarrkirche (16. Jh.) zuvor Moschee und auch das Kastell über der Stadt steht auf antiken und maurischen Resten.
Tag 12 | Anreise nach Castro Verde
Nach einem guten Frühstück ging es weiter nach Westen durch den Alentejo, berühmt für seine lockeren Kork- und Steineichenwälder sowie das steppenartige Grasland. Diese Gegend verspricht u. a. eine Sichtung von Großtrappen, Zwergtrappen und Trielen.
Am frühen Nachmittag haben wir die letzte Station unserer Rundreise, das Hotel Monte dos Poços bei Castro Verde erreicht. Es erwartete uns ein überaus freundlicher Empfang, ein geräumiges Zimmer, eine schöne Gartenanlage mit Pool sowie ein Hotelbesitzerehepaar, dem die Liebe zur Natur sofort anzumerken war.
Als wir nach Möglichkeiten bezüglich Abendessen fragten, bot uns Beatriz, die Wirtin, sofort an für uns zwei zu kochen. Gerne haben wir das Angebot angenommen und auch an den nächsten beiden Tagen haben wir die Gastfreundschaft mit netten Gesprächen und vorzüglichem Essen genossen.
Tag 13 | Castro Verde: Exkursion in die Steppe
Nach dem Besuch der Naturschutzstation der Region, nördlich von Castro Verde gelegen, schwand unsere Hoffnung Großtrappen zu sehen, denn eine Mitarbeiterin der Naturschutzstation erklärte uns, dass die weiblichen Großtrappen derzeit auf den Gelegen sitzen und somit, wenn überhaupt, nur ein paar wenige Hähne zu sehen seien.
Also machten wir uns mit dem Auto auf den Weg, kreuz und quer durch diese schöne, ziemlich menschenarme Landschaft zu fahren und nach verschiedenen Vogelarten Ausschau zu halten Dabei konnten wir unter anderem Mittelmeer-Raubwürger, Schwarzkehlchen, Kalanderlerchen, Rotmilane, Wiesenweihe, Rötelfalken etc. beobachten.
Tag 14 | Tag in Castro Verde
Auch diesen Tag haben wir genutzt um noch einmal auf Beobachtungstour zu gehen.
Tag 15 | Rückreise nach Faro und Heimflug
Leider sind diese 14-Tage viel zu schnell vergangen und wir mussten schon wieder die Rückreise antreten. Nach der gut einstündigen Fahrt zum Flughafen in Faro und der Mietwagenabgabe hatten wir noch einige Zeit unseren Urlaub in Portugal - entlang der Algarve bis nach Spanien in den Doñana NP- noch einmal Revue passieren zu lassen.
Festzuhalten bleibt: es hat uns sehr gut gefallen, gute Routenführung, gute Reiseunterlagen, sehr gute Hotels, ein überaus aktiver virtueller Reiseleiter, der uns via WhatsApp noch viele Tipps zu lohnenden Ausflugszielen mitgeteilt hat.
Daher herzlichen Dank an die Firma „Die Naturreise“ von Sabrina und Stephan Martens für diese passgenaue Ausarbeitung und Organisation unserer Rundreise. Überaus gefreut hat uns auch die Willkommen zu Hause Karte, die wir bei unserer Rückkehr im Briefkasten vorgefunden haben.
Annelis & Jürgen
Brücke bei der Quinta do Lago
Wiedehopfe sind sehr häufig