Reisebericht / Costa Rica

Unsere Erstsichtungen der Costa Rica Wintersaison 2021/22

"Tapir, Ralle & Co"
09. Juni 2022

Mittelamerika

Costa Rica

Was gab's Neues im Winter 2021/22?

Wenn wir mit unseren Gruppen unterwegs sind, wir werden oft gefragt, ob wir überhaupt noch neue Vögel und Tiere in Costa Rica sehen. Oder ob eine neue Erstsichtung für uns selten ist. 

Viele überrascht es dann doch, dass wir auf fast jeder unserer Natur-Gruppenreisen neue Sichtungen haben… Sogar Stephan…und er leitet diese Reisen nun schon seit über 23 Jahren! 

 

img_3097.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/img_3097.jpgMaria B.-W.Maria B.-W.
Tapir im Rincon de la Vieja NP 

Aber wie kann das sein? 

Es liegt auf der Hand, nämlich extreme Diversität!

 

Costa Ricas Artenvielfalt ist überwältigend! Das kleine Land besitzt verschiedene Klimazonen, die beeinflusst werden von Windsystemen, wie dem Ostpassart und Strömungen, viele Höhenunterschiede von 0 – 4000 Meter. Mikroklima, Urwälder, Kulturlandschaft, dazu viel Zeit, Migration von Nord nach Süd und Süd nach Nord… All das schufen einen beeindruckenden Stukturreichtum und damit Artenvielfalt. 

 

In Zusammenhang mit der Diversität Costa Ricas schwirren Zahlen im Netz herum wie etwa: 900 Vogelarten, 1.500 Fischarten, 175 Arten von Amphibien, 9.000 Pflanzenarten, davon 1.500 Orchideen. Man behauptet, dass Costa Rica 5% der Diversität weltweit beherberge auf nur 0,03% der Landmasse der Erde.

 

-> Wo es viel gibt, gibt es also viel neu zu entdecken!

 

kolibri-schneekronchen_juv._mciris_baumgartner.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/kolibri-schneekronchen_juv._mciris_baumgartner.jpgI. BaumgartnerI. Baumgartner
Juveniles Schneekrönchen 

Aber auch nicht überraschend: Abseits der gewohnten Routen!

 

In 23 Jahren tut sich viel in einem Land wie Costa Rica. Das wissen wir natürlich und so überrascht es auch nicht, dass wir zwischen unseren Reisen oder davor immer wieder kleine Erkundungstouren in Ecken unternehmen, die wir nicht so gut kennen oder gezielt in eine Region fahren, um Regionen zu ersetzen, die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr so schön sind wie vorher. 

So passiert es schon einmal, dass Hotels ausgetauscht werden müssen, weil der Besitzer gewechselt hat oder eine Region zu touristisch geworden ist. 

Wir entdecken damit immer wieder in neue Regionen, mit ihrer speziellen eigenen Flora und Fauna.

 

-> Ab und zu wechseln wir gewohnte Orte!

 

Einfach ein glücklicher Zufall

 

Auch das passiert nach Jahren einfach mal so. Man hat einfach Glück und ist im richtigen Moment am richtigen Ort und man entdeckt z.B. einen Tapir mitten im touristischen Park Rincon de la Vieja, der einfach so in einer Schlammpfütze liegt. So passiert im Winter diesen Jahres Das war Glück und hat uns sehr gefreut!

Übrigens: Jaguar, Ozelot, Jaguarundi und Puma gehören auch in diese Rubrik und sind superschwer zu "spotten".

Unser Tipp: Dafür besser in das Pantanal reisen! Hier gibt es spezielle Möglichkeiten mit dem Boot und auch einen Hide (Fotoversteck) für den Ozelot!

  

Also welche Tiersichtungen waren neu im Winter 2021/22?

Es war eine tolle Saison und neben den bekannten "Gesichtern" der Faultiere, Affen, Schlangen, unzählige Vogelarten, Frösche, Waschbären und Co.

gab es für uns folgende Highlights: 

 

geier-gelbkopf.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/geier-gelbkopf.jpgWolfgang F.Wolfgang F.
Gelbkopfgeier im Caño Negro  

  • Der Tapir:
    Im Rincon de la Vieja Nationalpark im trockenen Nordwesten des Landes, lag dieser einfach in einer Pfütze und blubberte in das Matschwasser. Hinter dem bis zu 300 kg schweren größten Säugetier des Landes lag vermutlich noch ein Babytapir, den wir aber nicht direkt sehen konnten. Der Tapir ist Pflanzenfresser und zumeist sehr scheu. Außer in Gebieten, wo er gut "konditioniert" und an Touristen gewöhnt ist, wie im Corcovado. In den Wäldern Costa Ricas ist es ihm sonst ein Leichtes, sich in der dichten Vegetation verstecken zu können. Also wirklich pures Glück war diese Erstsichtung für mich. 
     
  • Gelbkopfgeier:
    Der ist in Costa Rica selten! Im Vogelparadies Caño Negro flog der Gelbkopfgeier, der sich vom häufigen Truthangeier fast gar nicht unterscheidet, während einer Autosafari, über unsere Köpfe. Man muss schon ganz genau hinschauen und auf den gelben Kopf achten. Einen Größenunterschied gibt es auch, der aber im Überflug eines einzelnen Geiers ohne Vergleich nicht wahrgenommen werden könnte... zumindest nicht von mir. Mein geschulter Blick hat mich dann aber doch nicht im Stich gelassen und die ornithologische Seltenheit erkannt. Sicher bestimmt wurde er aber nur durch den Fotobeweis von Wolfgang F. auf der ornithologischen Rundreise im Februar! Eine spannende Sichtung für mich!
     
    Gerda S. & Sigi K.Gerda S. & Sigi K.
    Sperberwaldfalke 
  • Sperberwaldfalke:
    Dieser scheue Waldbewohner wurde eigentlich von Conni und Gerda entdeckt, denn der Rest Truppe der „Kleinen Costa Rica Naturreise“ war gerade dabei die Blaukappenraben zu bestaunen, die im dichten Wald des Nebelwaldschutzgebietes von Monteverde von Ast zu Ast sprangen. Die waren schon nicht gerade häufig. Einer rief dann plötzlich: Sabrina, was ist das? …und ich wusste es auch nicht sofort, denn diesen etwas speziell dreinblickenden Gesellen, hatte ich auch noch nie gesehen. Stephan löste das Rätsel und der Waldfalke saß still tief im Geäst. Interessant war es dann noch, etwas über die Jagdstrategie des Vogels zu lernen. Vom Ansitz aus jagen Sie in einem Verfolgungsflug alles, was es zu erwischen gibt. Aber auch Nester werden geräubert mit Hilfe der Akustik, wohl den Bettelrufen der Jungen, geortet. Auch an Ästen wird gewackelt, um Beute aufzuschrecken und sogar am Boden wird gescharrt, wie Hühner, um Ameisen und Co zu erbeuten. Ein echter Allrounder, der es nicht leicht macht ihn zu erspähen. Aber Sigi gelang ein guter Schuss! Nicht so einfach im tropischen Nebelwald, wo jeder Ast noch einen Aufsitzer hat und dort noch ein Moos aufwächst…
     
    kaiman-brillenbabys-ruckencdina_finca_bavaria-37.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/kaiman-brillenbabys-ruckencdina_finca_bavaria-37.jpgThomas H. Thomas H.
    Brillenkaiman mit Babys auf dem Rücken 
  • Brillenkaiman mit Babys auf dem Rücken
    Natürlich haben wir schon oft und viele Brillenkaimane in Costa Rica gesehen. Aber diese Sichtung war besonders: Wir waren im November eigentlich auf den Weg in den Nationalpark Marino Ballena zur Wanderung am Strand entlang. Eigentlich ein Landschaftserlebnis am schönen Pazifik. Wir stellen den Bus ab und ziehen die Wanderschuhe an, da macht uns der Parkplatzwächter aufmerksam auf eine Kaimanmama im Bach hinter dem Parkplatz. Es saßen mehrere Baby-Kaimane auf ihrem Rücken. Es ist bekannt, dass die Kaimane gute Mütter sind. Sie helfen beim Schlupf und verteidigen die Jungen eine Zeit lang vor Fressfeinden, aber auf dem Rücken sitzend, das war wirklich sehr süß! 
     
  • Schneekappenkolibri
    Wir sind extra dafür an einen besonderen Ort gereist. Ein „Hidden Gam“ für Naturfreunde im karibisch beeinflussten Zentraltal auf ca. 600 Metern Höhe. Das exklusive Rancho ist bekannt für hochspezialisiertes Birdwatching und besondere Arten, wie den kleinen Schneekappenkolibri. Im Garten der Mutter der Betreiberin erscheint die Snowcap fast immer gegen 10 Uhr am Morgen für eine Portion leckeren Nektars des Jamaica Eisenkrautes. Einfach dort Gast sein, sitzen & warten. Zufällig kam übrigens auch noch dort der Zweifarbensperber vorbei, für mich auch eine Neusichtung in diesem Winter. 
     
    motmot-kielschnabelmotmotciris_baumgartner.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/motmot-kielschnabelmotmotciris_baumgartner.jpgI. BaumgartnerI. Baumgartner
    Kielschnabel - Motmot! 
  • Kielschnabelmotmot
    In Costa Rica gibt es sechs Arten von Motmots; das sind Rackenvögel. Die , typisch Racke, von besonderer Schönheit und Farbigkeit sind.
    Die Arten Blauscheitel-, Zimtbrust-, Brauen-, sowie Plattschnabelmotmot sind häufig bis selten anzutreffen. Der Kielschnabelmotmot der ist aber schwer auszumachen. Wir kennen nun einen Ort, an dem er lebt. Im Bergregenwald um La Fortuna, aber eine sichere Sichtung kann man dort auch nicht garantieren.
     
  • Sonnenralle
    Na das war ja was! Auch diese Ralle ist eigentlich eine Spezialität des Rancho. Extra für Sie hatten wir einen geführten Ausflug zu einem besonderen Ort unternommen, ... nur um dann wenige Tage später einen Ort im Orosital zu finden, an dem mehrere Exemplare der wunderschönen Ralle leben! Gut zu kennen, solche Orte und um so schöner, wenn diese Orte sonst nicht bekannt sind. 
     
    sonnenralleranchon.jpeghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/sonnenralleranchon.jpegR.N.R.N.
    Sonnenralle 
  • Rotaugenlaubfrosch Aufenthaltsort
    Der ist nicht neu, den haben wir schon öfter gesehen, aber immer nur zufällig. Seit der letzten Wintersaison kennen wir nun einen Aufenthaltsort der beliebtesten „Costa Rica Frösche“. "Das ist ja fast unmöglich" wird doch oft von Teilnehmern unserer Gruppenreisen entgegnet. Es ist in der Tat schwer Sie in Natur zu finden, denn der Frosch klappt sich am Tag zusammen und hängt mit geschlossenen Augen an den Unterseiten der Blätter. Sobald es dämmert werden Sie aktiv und "froschen" herum. Nun kennen wir einen Ort an der Karibik, an dem die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung recht hoch ist. Garantien gibt es nur im Zoo.
    Ganz neu für mich war dann aber die Sichtung eines Rotaugenlaubfrosches der Variante Pazifik. Die sind nämlich gelb an den Flanken und nicht blau, das hatte ich wirklich vorher noch nie gesehen! 

Die Autorin

Sabrina Martens

Lange schon leitet mich die Freude und das Interesse an der Natur. Mein Entdeckergeist führte mich in verschiedene Länder. Dort entwickelte sich aus dem naturkundlichen Interesse und der Leidenschaft für Vogelbeobachtung die berufliche Reiseleitung & Reiseausarbeitung für Naturfreunde. 

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Mit DieNaturreise in die Natur Costa Ricas reisen!

Sehr lange nun schon leiten wir Kleingruppenreisen mit maximal 6 Teilnehmern in Costa Rica. Die tropische Flora und Fauna sind so vielseitig und divers, es würden keine 10 Leben reichen um alles zu sehen. Durch unsere wohl überlegte Routenführung, geben wir Ihnen einen guten Einblick in die verschiedenen Lebensräume. Wir schauen uns an, was die einzelnen Ökosysteme prägen und warum Vieles gut läuft und Einiges nicht. Unsere Mietwagenreisenden begleiten wir gerne via WhatsApp. Ein Service, den wir bieten können, da wir selbst bis zu 6 Monate im Jahr mit unseren Kleingruppenreisen durch Costa Rica reisen.

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Reisen und stehen Ihnen gerne für Fragen jederzeit zur Verfügung!

sabl-kugel-sjo.jpghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/sabl-kugel-sjo.jpgDiNaDiNa
Diese Steinkugeln sind präkolumbianische Artefakte 

Weiterführende Information

 Ihr Spezialist für Costa Rica und Spanien
sowie besondere Naturregionen.